Die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien konnte Fondsanleger im Corona-Crash zumindest vor einem Teil der Verluste bewahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ratingagentur Scope, für die die Analysten die Performance aller passiv und aktiv gemanagten Publikumsfonds mit Zulassung in Deutschland untersucht haben.

Das Resultat: Egal in welcher Region der Manager investiert, die ESG-Portfolios verbuchten im ersten Quartal 2020 im Schnitt geringere Verluste als konventionell verwaltete Sondervermögen (siehe Grafik). Außerdem interessant: In den Kategorien "Welt", "Europa" und "Schwellenländer" hielten sich nachhaltige Aktienfonds mit aktivem Management besser als ESG-Indexfonds. Bei nordamerikanischen Aktien hatten die passiven Produkte allerdings die Nase vorn.

Die Ratingagentur liefert auch eine Begründung mit: "Nachhaltige Aktienfonds sind oft defensiv positioniert, da sie in Qualitätsunternehmen mit starkem ESG-Profil investieren, die auch in Krisenzeiten relativ stabile Erträge aufweisen", schreiben die Scope-Analysten Simone Schieg und Andre Härtel. Besonders günstig wirkte sich aus, dass die Manager kaum Energietitel im Depot hatten, die besonders hohe Kurseinbußen erlitten. Auch das hohe Gewicht des Gesundheitssektors machte sich bezahlt.

Zuvor waren andere Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass sich eine Ausrichtung an ökologischen und ethischen Kriterien in der Krise auszahlen kann. So war ein Team des US-Asset-Managers Invesco zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Aktien von Firmen mit starken ESG-Profil in den turbulenten vergangenen Wochen erstaunlich gut halten konnten (FONDS professionell ONLINE berichtete). Anleger wissen das offensichtlich zu schätzen: Während sie im ersten Quartal unter dem Strich Milliardensummen aus Fonds abzogen, vertrauten sie nachhaltigen Sondervermögen sogar frisches Geld an, wie eine Morningstar-Auswertung ergab. (bm)