Die Investmentboutique Gané stellt ihren im Dezember lancierten Gané Global Balanced Fund in den kommenden Tagen von einem defensiven auf ein offensives Anlagekonzept um. Der Mischfonds soll zudem umbenannt werden und künftig Gané Value Event Fund heißen. Das kündigt der Aschaffenburger Asset Manager in einer Pressemitteilung an. Der Gané-Mischfonds ist aktuell in Deutschland und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen, die Freigabe für den österreichischen Markt soll in wenigen Tagen erfolgen.

Gané reagiert mit der Neuausrichtung des Fonds auf den überraschenden Rauswurf durch Acatis. Die Frankfurter Investmentgesellschaft hatte vor gut einer Woche mitgeteilt, den seinerzeit acht Milliarden Euro schweren Bestseller Acatis Value Event Fonds künftig selbst zu managen und sich von Gané als Fondsberater zu trennen. Die beiden Gané-Gründer Uwe Rathausky und Henrik Muhle erfuhren eigenen Angaben zufolge aus der Presse von dieser Entscheidung. Bis dato war die Zusammenarbeit wirtschaftlich sehr erfolgreich verlaufen – sowohl die Performance als auch die Mittelzuflüsse sprachen für sich. Hinter den Kulissen hatte es offenbar jedoch schon seit längerer Zeit geknirscht.

"Die Investoren vertrauen auf unser Fondsmanagement"
Seit Acatis den Vertrag gekündigt habe, stehe das Telefon nicht mehr still, berichtet Rathausky. "Wir erfahren überwältigenden Zuspruch der Investoren, die aber verunsichert sind, denn wir haben seit der Kündigung keinen Einfluss mehr auf die Anlageentscheidungen des Value-Event-Fonds unter dem Acatis-Dach", so Rathausky. Acatis wiederum habe keinen Zugriff auf die Anlagemethodik von Gané und könne diese auch nicht ohne Weiteres replizieren. "Die Investoren aber vertrauen auf unser Fondsmanagement. Sie wollen Klarheit und Verlässlichkeit und fordern eine schnelle Lösung."

Darum habe sich Gané entschieden, das Konzept des jüngst aufgelegten Mischfonds per 23. Februar so anzupassen, dass es dem des offensiveren Value-Event-Fonds entspreche. Der "Großteil der existierenden Investoren" des Gané Global Balanced Fund sei bereits über die Änderungen informiert worden und trage diese "sehr gerne mit", heißt es in der Mitteilung. Rathausky und Muhle überlegen demnach auch, einen neuen defensiven Mischfonds aufzulegen. (bm)