Die Analysten der Fondsratinggesellschaft Morningstar haben die Note für den DWS Top Dividende herabgestuft. Dies teilte das Ratinghaus mit. Das Morningstar Medalist Rating werde auf "Neutral" heruntergesetzt. Günstigere Anteilsklassen erhalten das "Bronze"-Rating. Die Bewertungen des Analysehauses können durch Kosten einer Fondsanteilsklasse variieren. Das Portfolio werde durch sein immenses Volumen von zuletzt rund 19,5 Milliarden Euro beeinträchtigt, begründen die Analysten den Schritt. Das Flaggschiff der Deutschen-Bank-Tochter unter der Leitung von Thomas Schüßler ist der mit Abstand größte Fonds der Kategorie "Aktien weltweit dividendenorientiert".

"Die Strategie profitiert weiterhin von der erfahrenen Führung, einer bewährten Anlagephilosophie und einer hervorragenden Abwehrkraft gegen Rückschläge", betont Morningstar-Analyst Jeffrey Schumacher. "Aber das immense Volumen der Strategie bereitet uns zusehends Unbehagen." Dies habe zu der Herabstufung der Note für den Investmentprozess geführt. Dies hatte wiederum Folgen für das Gesamtrating. Die Morningstar-Medalist-Noten setzen sich aus mehreren Teilbewertungen für den Prozess, die Personen oder die hinter dem Fonds stehende Investmentgesellschaft zusammen.

Kleine Positionen aufgebaut
"Wir haben zwar angesichts der Ausrichtung des Fonds auf Aktien mit hoher Marktkapitalisierung keine unmittelbaren Bedenken hinsichtlich der Liquidität", betont Schumacher. Doch das DWS-Team selbst habe eine abnehmende Liquidität auf dem europäischen Markt beobachtet. "Das macht es schwieriger, größere Positionen in einer Region aufzubauen, die für Dividendeninvestoren wichtig ist", erläutert Schumacher. Zudem habe sich die Aktienauswahl von Schüßlers Team in der Vergangenheit bei europäischen Aktien als besonders treffsicher erwiesen.

"In der Folge haben die Manager derzeit mehr kleine Positionen im Portfolio aufgebaut, als es ihnen eigentlich lieb ist", meint der Morningstar-Analyst. "Der Vorteil der Strategie liegt zwar nicht in ihrer Fähigkeit, schnell zu handeln", erläutert Schumacher. "Aber die mangelnde Manövrierfähigkeit könnte die effektive Umsetzung der Strategie untergraben." (ert)