Standard & Poor"s (S&P), weltweit führender Anbieter von unabhängigen Bonitäts-Ratings, Indizes und Investment Research, hat sich überraschend von seinem Fondsdatengeschäft getrennt. Die komplette Publikumsfonds-Datenbank einschließlich Desktop-Applikationen und Data-Feed-Produkte ist bereits an den US-Konkurrenten Morningstar verkauft. Das hat S&P heute in New York bekannt gegeben. S&P wolle sich künftig auf das analytische Kerngeschäft mit den qualitativen Fonds-Ratings fokussieren und dieses im großen Stil ausbauen, heißt es. Aktuell ratet S&P weltweit rund 2.200 Fonds. In den letzten drei Jahren hatte sich die Zahl der Ratings bereits verdoppelt. Die S&P Fondsdatenbank umfasst die Performancedaten, Rankings innerhalb der Peer Groups und Portfoliostrukturen von mehr als 135.000 Fonds in mehr als 30 Ländern.

Beide Ratingagenturen, die auch in Deutschland aktiv sind, haben zudem ein Lizenzvertrag vereinbart. Zukünftig wird Morningstar S&P die Fondsdaten für die S&P Fund Ratings sowie weitere Serviceleistungen zur Verfügung stellen. "Die historischen Fondsdaten werden natürlich für unsere Rating- und Researchleistungen herangezogen", sagte Deven Sharma, Executive Vice- President von S&P in New York. "Sie gehören aber nicht zum Kern unseres Geschäftsmodells, die weltweite Fondsindustrie mit unabhängigen qualitativen Analysen zu versorgen."

Laut Doris Keicher, Ratings Services bei S&P, wird man sich vollständig vom Bereich der quantitativen Fondsanalyse zurückziehen und in Zukunft auf den Bereich der qualitativen Fonds-Ratings konzentrieren. Das bedeutet auch das Ende für die klassischen S&P-Awards. Die werden laut Keicher zwar in diesem Jahr nochmals vergeben doch ab 2008 liege alles bei Morningstar. Möglicherweise werde es in Zukunft Awards auf Ebene der qualitativen Fonds-Ratings geben, so Keicher. Von dem Verkauf der Datenbank sind weltweit 170 Mitarbeiter betroffen, die nun zu Morningstar wechseln werden. In Deutschland sind es 24 Personen.

Wie Anne Connelly, Geschäftsführerin Morningstar Deutschland, FONDS professionell ONLINE bestätigte, können Morningstar-Mitarbeiter bereits seit heute in die betreffenden S&P-Büros. Die Übernahme der Datenbank habe Morningstar rund 55 Millionen US-Dollar gekostet, so Connelly. 

Morningstar vergibt in Kooperation mit FONDS professionell seit drei Jahren den "DEUTSCHEN FONDSPREIS" sowie den "ÖSTERREICHISCHEN FONDSPREIS" Letzterer wird am 6. März 2007 im Rahmen des Galaabends auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien verliehen. Beide Ratingagenturen gehören auch zu den Ausstellern am FONDS professionell Kongress im neuen Congress Center, Messe Reed, Wien am 6. und 7. März 2007.

Interessierte Leser haben noch die Möglichkeit, sich zum FONDS professionell KONGRESS anzumelden. Zum Anmeldeformular geht es hier. (rmk)