Die Nachfrage nach Investmentfonds ist nicht nur europaweit im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Wie Morningstar berichtet, sank der globale Fondsabsatz 2018 auf das Niveau des Euro-Krisen-Jahres 2011. Aktiv verwaltete Produkte und Indexfonds verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 937 Milliarden US-Dollar – nach mehr als zwei Billionen Dollar im vorangegangenen Jahr.

Die Zuflüsse sanken in fast allen Vertriebsregionen. In den USA fielen sie von 795 Milliarden Dollar im Jahr 2017 auf 379 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Besonders deutlich ging der Fondsabsatz in Europa zurück. Dort sank er von 612 auf 174 Milliarden Dollar. In Asien stiegen die Nettozuflüsse in Fonds dagegen im Jahresvergleich von 116 auf 189 Milliarden Dollar. Grund dafür waren laut Morningstar insbesondere Aktien-ETF-Käufe der japanischen Notenbank im Rahmen ihres Quantitative-Easing-Programms.

Aktien bleiben trotz Korrektur beliebt
Erstaunlich: Aktienfonds hielten sich im vergangenen Jahr trotz der Turbulenzen an den globalen Börsen vergleichsweise gut. Zwar sanken auch bei ihnen die Nettozuflüsse von 604 auf 352 Milliarden Dollar. "Der Rückgang fiel aber längst nicht so heftig aus wie 2011 und 2016, als die Volatilität an den Märkten ebenfalls deutlich anstieg und Aktieninvestoren die Kauflaune verhagelte", betont Morningstar-Experte Ali Masarwah.

Bei Rentenfonds brach die Nachfrage deutlich heftiger ein. Ihre Nettozuflüsse sanken 2018 im Jahresvergleich von 891 auf 156 Milliarden Dollar. Noch schlimmer erwischte es alternative Investmentfonds: In diesem Segment fielen die Zuflüsse von 98 auf sechs Milliarden Dollar.

Indexfonds schneiden besser ab
Im Vergleich aktiv versus passiv hatten passive Produkte die Nase vorn. "Indexfonds hatten ein gutes Absatzjahr weltweit", sagt Masarwah. So konnten Aktien-ETFs im vergangenen Jahr 506 Milliarden Dollar an frischem Geld einsammeln. Mittlerweile werden 41,4 Prozent des in Aktienfonds gehorteten Geldes weltweit in passiven Produkten verwaltet. (fp)