Nach Abflüssen in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2024 verbuchten nachhaltige aktive Fonds und ETFs im zweiten Quartal Nettomittelzuflüsse von 4,3 Milliarden Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt das Analysehaus Morningstar in einem aktuellen Bericht zum Mittelaufkommen nachhaltiger Fonds weltweit.

Europa liegt bei Zuflüssen vorn
"Global betrachtet scheint sich die Lage bei ESG-Fonds zu verbessern", kommentiert Hortense Bioy, Head of Sustainable Investing Research bei Morningstar Sustainalytics. Allerdings unterscheide sich die Entwicklung deutlich nach Regionen, betont sie: "Während ESG-Fonds in Europa im ersten Quartal 8,4 Milliarden US-Dollar und im zweiten Quartal 11,8 Milliarden US-Dollar eingesammelt haben, ist auf der anderen Seite des großen Teichs der Appetit der Anleger auf ESG-Fonds nach wie vor gedämpft."  

US-Anleger zogen im zweiten Quartal 4,7 Milliarden Dollar aus nachhaltigen Fonds ab, im ersten Quartal waren es sogar 8,8 Milliarden Dollar gewesen. Auch in Japan kam es zu Abflüssen, wohingegen der Rest Asiens weiterhin Nettomittelzuflüsse in ESG-Fonds verzeichnete. Alles in allem stieg weltweit das Vermögen nachhaltiger Fonds bis Ende Juni 2024 auf drei Billionen Dollar. "Das lag vor allem an den steigenden Aktienkursen", erklärt Bioy.

Produktentwicklung ist rückläufig
Schwach ist auch der Markt für neue Produkte. Im zweiten Quartal 2024 wurden nur 77 nachhaltige Fonds neu aufgelegt. "Wir sehen hier eine Normalisierung in der Entwicklung nachhaltiger Produkte nach drei Jahren hohen Wachstums, in denen die Anbieter ihre nachhaltige Fondspalette ausbauten, um die steigende Nachfrage der Anleger zu befriedigen", so Bioy. (jh)