Im vergangenen Jahr hat die Nachfrage nach börsengehandelten Indexfonds die des bisherigen Rekordjahres 2017 noch einmal deutlich übertroffen. Sowohl die Mittelzuflüsse als auch das verwaltete Vermögen erreichten neue Gipfel, meldet Morningstar. Verglichen mit Ende 2018 stieg das in ETFs europaweit verwaltete Vermögen um 40 Prozent, von 658 auf 923 Milliarden Euro. Davon waren "nur" 136 Milliarden Euro einem marktbedingten Wertanstieg zu verdanken, 107 Milliarden Euro flossen den Produkten de facto neu zu. Insgesamt wuchsen die "Passiven" damit deutlich stärker als aktiv verwaltete Fonds.

The winner takes it all
Das meiste Geld floss 2019 in Aktien- und Renten-ETFs. "Bemerkenswert ist dabei, dass Renten-ETFs höhere Zuflüsse verbuchten als ihre aktiven Anleihe-Pendants", sagt Morningstar-Chefredakteur Ali Masarwah. Größter Profiteur des Booms war Marktführer iShares. Die Blackrock-Tochter konnte mit ihren ETFs rund 49 Milliarden Euro einsammeln und steigerte ihren Marktanteil so von 43,3 auf 44,3 Prozent.

Der Marktanteil des zweitgrößten europäischen ETF-Anbieters, der DWS-Tochter x-Trackers, sank simultan indes von 11,3 auf 10,7 Prozent. Auch die Dritte im Bunde, die ETF- und Indexfondssparte der Société Générale Lyxor, verlor einschließlich der jüngst übernommenen Comstage, wohingegen UBS und Amundi zulegen konnten.

USA gewinnen, Deutschland verliert
Schaut man auf die Kategorie-Ebene, waren im vergangenen Jahr vor allem ETFs auf globale und amerikanische Standardwerte-Indizes beliebt. "Die herausragende Performance des US-Aktienmarktes, der Haupttreiber auch bei globalen Aktien-Produkten, erwies sich 2019 als Magnet", berichtet Masarwah.

Bei Indexfonds auf deutsche Standardwerte sah es deutlich schlechter aus: Dax-ETFs verzeichneten Abflüsse in Höhe von 4,3 Milliarden Euro und entwickelten sich damit im vergangenen Jahr am schlechtesten. Auch Indexfonds auf Eurozonen-Standardwerte sowie ETFs auf französische Large Caps mussten hohe Abflüsse hinnehmen. (fp)