Das Segment der Fonds mit Fokus auf alternative Anlagestrategien setzte trotz der Turbulenzen an den Märkten im ersten Halbjahr 2018 das Wachstum fort. Dem Feld der sogenannten Liquid Alternatives flossen unter dem Strich fast 22 Milliarden Euro zu. Dies zeigen Daten des Analysehauses Absolut Research. Damit liegt das Nettomittelaufkommen der Gruppe nur um zwei Milliarden Euro unter dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums.

Das vergleichsweise junge Segment überträgt Strategien aus der Hedgefondswelt in den Mantel offener Publikumsfonds. Dazu zählen etwa Global-Macro-Ansätze, Long-Short-Strategien oder auch Mischkonzepte. Angesichts des Niedrigzinsumfelds sehen immer mehr Investoren diese Gruppe als Ersatz für Anleihen. Das Hamburger Analysehaus beziffert das in solchen Portfolios verwaltete Vermögen per Ende Juni auf 422 Milliarden Euro.

Mehr Portfolios geschlossen als neu aufgelegt
Nach einem guten Jahresstart mit neun Milliarden Euro Zuflüssen allein im Januar schwächte sich das Wachstum jedoch ab. "Warum gerade im zweiten Quartal die Zuflüsse deutlich abgenommen haben, ist nur schwerlich zu erklären", sagt Michael Busack, Gründer und Geschäftsführer von Absolut Research. "Obwohl die Performance in der Breite nicht immer attraktiv ist, haben viele Manager in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage sind, Verluste deutlich zu begrenzen und dadurch asymmetrische Risikoprofile zu erzielen."

Auch an anderer Stelle offenbaren sich Grenzen des Wachstums. Die Anzahl der Fonds hatte Ende 2017 mit mehr als 1.220 Produkten einen Höhepunkt, berichten die Hamburger. Im laufenden Jahr wurden dann aber mehr Fonds geschlossen als neu aufgelegt. Derzeit zählt Absolut Research 1.183 Fonds in diesem Segment. Von diesen Produkten sind 704 auch in Deutschland zum Vertrieb zugelassen, für Österreich gab das Haus keine Zahlen bekannt. (ert)