Wie die teilverstaatlichte britische Großbank RBS auf ihrer Webseite mitteilt, habe sich das Institut mit den Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien auf eine Strafzahlung in Höhe von insgesamt 562,5 Millionen Pfund Sterling (rund 651 Millionen Euro) geeinigt. Demnach werden 87,5 Millionen Pfund an die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde Financial Services Authority, 325 Millionen an die US-Behörde Commodity Futures Trading Commission und schließlich noch 150 Millionen an das Justizministerium der Vereinigten Staaten gezahlt. Nach der UBS, die insgesamt 1,4 Milliarden Schweizer Franken und damit rund 1,16 Milliarden Euro berappte (FONDS professionell berichtete), ist das die zweithöchste Strafzahlung im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal. Auch Barclays musste bereits knapp eine halbe Milliarde Dollar zahlen. Gegen die Deutsche Bank wird noch ermittelt.

Personelle Konsequenzen
Der Libor-Skandal zieht aber auch weitere personelle Konsequenzen nach sich: So wurden Medienberichten zufolge fünf Händler der Deutschen Bank wegen "unangemessenen Verhaltens" suspendiert. Sie sollen im Geldmarktteam in Frankfurt gearbeitet haben und auch für die Festlegung von Referenzzinsen zuständig gewesen sein. Bei der RBS wurden 21 Mitarbeiter und zwei Manager aus London entlassen. Außerdem trat der Chef der Handelssparte, John Hourican, zurück. Er übernehme die volle Verantwortung für das Fehlverhalten des RBS-Managements. (cf)