"Seit der vergangenen Woche bieten wir unseren Kunden ein Komplettpaket an, das Information, Kauf und Aufbewahrung von Bitcoin beinhaltet", sagte Andreas Streb, stellvertretender Vorstandschef der Volksbank Raiffeisenbank (VR) Bayern Mitte, im Interview mit Bloomberg. Viele Kunden hätten ein gesteigertes Interesse an diesem Thema gezeigt. Die Bank wolle durch ihr Angebot zudem verhindern, dass Kunden an unseriöse Internet-Anbieter geraten, so Streb.

Nachdem deutsche Banken das Feld lange Zeit den Fintechs überlassen hatten, läuft nun eine Aufholjagd. So will etwa die Deutsche Wertpapier Service Bank, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken gehört, den direkten Kauf und Verkauf von Kryptowährungen noch in diesem Jahr ermöglichen. Die Volksbank Kurpfalz kooperiert mit der Börse Stuttgart beim Handel. Die Commerzbank will einigen Kunden bald die Verwahrung von Kryptoassets anbieten, während Hauck Aufhäuser Lampe eine Firma erwarb, die das bereits durfte.

Bei der VR Bayern Mitte haben alle rund 750 Mitarbeiter einen Crash-Kurs zu Bitcoin erhalten. Sechs wurden umfangreicher ausgebildet und versorgen Kunden jetzt in einstündigen Gesprächen mit Grundkenntnissen zur Kryptowährung. Einmalige Kosten: 99 Euro. Mit ihrem Produktangebot zu Bitcoin ist die genossenschaftliche Bank noch nicht am Ende. Für diesen Sommer plant sie, auch einen Bitcoin-Automaten aufzustellen. Dort lassen sich dann unkompliziert Eurobanknoten gegen Bitcoin eintauschen. Derzeit wird der Automat noch intern getestet. (mb)