Hendrik Leber ist bekennender Bitcoin-Fan – im Gegensatz zu vielen Branchenkollegen. In der Vergangenheit hatte der Chef der Fondsboutique Acatis und Manager diverser Porfolios mit frühzeitigen Investitionen in die Kryptowährung große Erfolge erzielt. Die beiden Fonds Acatis Datini Valueflex Fonds  und Acatis Value Performer profitierten 2017 massiv von dem Kauf eines Tracker-Zertifikates auf Bitcoins. Bei dem Datini Valueflex etwa hat das Zertifikat für rund für die Hälfte der Jahresperformance von 42,8 Prozent gesorgt, wie aus dem aktuellen Monatsbericht hervorgeht.

Und trotz des massiven Kursrücksetzers bei Bitcoin und anderen virtuellen Währungen hält Leber seinen Krypto-Investments die Stange, wie er in einem Video-Interview mit "Die Welt" erklärt. Der Acatis-Chef vergleicht dort Bitcoins mit Gold: "Diese haben eine große Ähnlichkeit und die gleichen Vorteile:  Beide sind eine knappe Ware, die man auch transportieren und stückeln kann", so Leber. Daher seien Bitcoins eine generell gute Alternative zu Papiergeld und zu Sicherheitsanlagen wie Gold in schlechten Zeiten.

Keine Blase in Sicht
Eine Bitcoin-Blase sieht der Fondsmanager dabei noch lange nicht, seiner Einschätzung nach könne die Währung das Fünf- bis Zehnfache ihres derzeitigen Wertes erreichen – auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder mal zu massiven Rücksetzern wie aktuell kommen werde. Diese sieht er aber gelassen: "Ein Kursverlust von 50 Prozent macht mir nichts aus. Das gab es in der Vergangenheit auch schon", sagte er in dem Interview.

Von einer Blase könne man erst dann reden, wenn es eine wirklich breite Nachfrage gebe und Kryptowährungen von der allgemeinen Anlegerschaft entdeckt seien: "Erst wenn große Asset Manager einen Bitcoin-Anteil von ein bis zwei Prozent in ihren Portfolios halten, werden wir einen ausgereizten Markt haben."

Zwei Arten von Kryptowährungen
Seiner Meinung nach führt die immer schärfere Regulierung von Kryptogeld nicht zu einem Schutz vor einem Spekulations-Boom, sondern im Gegenteil zu einer steigenden Nachfrage: "Je mehr man Bitcoins in die Ecke drängt, desto spannender werden sie für die Anleger." Die Finanzaufsichten der Welt hätten sich dem Thema der digitalen Währungen viel früher annehmen sollen.

In Zukunft sieht Leber ein Nebeneinander verschiedener konkurrierender Kryptowährungen wie Ripple oder Litecoin, da etwa Bicoin mit seinen erratischen Preisschwankungen kaum dazu geeignet sei, um Rechnungen zu bezahlen. "Die eine Gruppe von Kryptowährungen wird aufbewahrt, die andere Gruppe dazu genutzt, um im Alltag zu bezahlen", ist Leber gewiss. (jb)