Die US-Fondsgesellschaft Vanguard ändert das Basisbarometer ihres börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf deutsche Standardwerte. Statt dem Dax folgt der Fonds künftig dem FTSE Germany All Cap Index, teilte die Gesellschaft mit. Vanguard hatte im Jahr 2012 einen Umbruch in der Branche angestoßen, indem das Haus ETFs von bekannten Barometern der dominierenden Indexgesellschaften auf alternative Messlatten umstellte. Das Haus gilt zudem als Preisbrecher in der Branche.

Das Fondsportfolio decke rund 95 Prozent des deutschen Marktes ab und ersetze damit ein stärker konzentriertes Portfolio der 30 aktuell im Dax vertretenen Werte, heißt es in der Mitteilung weiter. Das neue Barometer sei breiter gestreut und decke 155 Large-, Mid- und Small-Cap-Aktien deutscher Unternehmen ab. Mit diesem Marktzugang über ein einziges Produkt können Anleger ihr Engagement effizient so breit streuen, wie dies bisher nur durch eine Kombination aus mehreren Produkten von verschiedenen Anlageverwaltern möglich war.

Umbruch in der Branche
"Wir überprüfen bei Vanguard kontinuierlich unsere Produktpalette, um den Mehrwert für unsere Anleger zu optimieren", sagt Sebastian Külps, Deutschland- und Österreichchef von Vanguard. "Mit der Benchmark-Umstellung können Anleger nun in den breiteren deutschen Aktienmarkt mit Titeln aus dem oberen, mittleren und unteren Kapitalisierungssegment investieren." Der vor zwei Jahren aufgelegte Vanguard-Fonds zählte mit einem verwalteten Vermögen von 43 Millionen Euro eher zu den kleineren Dax-ETFs.

Die Umstellung reiht sich ein in den allgemeinen Wandel in der ETF-Branche. Bislang dominierten hier die Indexanbieter MSCI sowie S&P Dow Jones das Geschäft, erst mit Abstand folgen FTSE Russell und andere Anbieter wie Stoxx. Zunehmend wählen Anbieter jedoch alternative Indizes als Basis für ihre neuen Produkte. Mitunter entwickeln die Fondsgesellschaften sogar eigene Marktmesslatten, die als Basis für Fonds dienen. (ert)