Etwa 180 Millionen Euro war der österreichische Wohninvestmentmarkt im ersten Quartal 2024 schwer. Es sieht nach einem Aufschwung aus, denn im gesamten Jahr 2023 belief sich das Transaktionsvolumen nach Angaben des Maklerhauses CBRE nur auf rund 200 Millionen Euro. Die Zurückhaltung der Investoren und der damit verbundene Umsatzrückgang zeigen Wirkung: Die Spitzenrenditen von Wohnimmobilien stiegen laut CBRE von unter drei Prozent im Jahr 2021 auf 4,75 Prozent im ersten Quartal 2024. Das langweilige Wohninvestment wird also wieder interessant.

Viele Immobilienmanager und Investoren sind in Lauerstellung. Die Marktbelebung kurbelt die Transaktionen an, und dabei wird es, so die allgemeine Erwartung, interessante Einstiegsgelegenheiten geben. "Wir erhalten regelmäßig Anfragen, ob wir nicht zusammen ein Projekt übernehmen wollen", berichtet Stefan Koller im FONDS professionell-Interview. Er ist Geschäftsführer der Pericon GmbH in Graz, die auf Bauherrenmodelle spezialisiert ist. "Nicht jedes Projekt ist für ein Bau­herrenmodell geeignet", schränkt Koller ein, "allerdings gehen wir davon aus, dass Investoren heuer gute Chancen auf dem Markt finden werden".

Bis es so weit ist, bleibt die Stimmung gedämpft. Nach außen ist sie besser als im Markt selbst. Auf dem FONDS professionell KONGRESS im März bestätigten mehrere Teilnehmer, dass praktisch kaum Wohnungen verkauft werden, und auch der Absatz von Bauherrenmodellen sei stark zurückgegangen. Das bringt ein­zelne Bauträger und Vertriebsgesellschaften in Bedrängnis. Erfreulich ist die Situation für liquide Investoren. Das sieht auch Stefan Koller so: "Besser ist die Stimmung – zumindest in unserem Partnerumfeld – bei Immobilienentwicklern mit einer guten Kapitalstruktur." (ae)


Das Interview mit Pericon-Geschäftsführer Stefan Koller, in dem es unter anderem auch um digitale Ansätze im Immobilienvertrieb und Anreize zur Schaffung neuen Wohnraums geht, lesen Sie ab Seite 146 in FONDS professionell-Ausgabe 1/2024 oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.