Die Warnung vor Klumpenrisiken ist schnell bei der Hand, wenn bestimmte Aktien eine hohe Konzentration in Fonds oder ETFs aufweisen. Nicht ohne Grund. In jüngster Zeit sorgen insbesondere die sogenannten "Glorreichen Sieben" – allesamt Technologieaktien aus den USA – dafür, dass ein Großteil von Börsenindizes und Fonds auf nur wenige Einzeltitel entfällt. 

Gut 20 Prozent machen Tech-Aktien aktuell im MSCI World aus – und das obwohl in dem Börsenbarometer knapp 1.500 Titel aus 23 Ländern enthalten sind. Und das Phänomen einer hohen Titel-Konzentration tritt nicht nur in den USA auf, sondern auch in Europa, obwohl es hier weniger stark ausgeprägt ist.

Wenn die Stimmung dreht
Das Analysehaus Morningstar hat daher untersucht, welche Chancen hochkonzentrierte Fonds bieten, und wie Investoren die Risiken reduzieren können. Das Ergebnis: Konzentrierte Produkte haben eine bessere Chance, am hohen Momentum starker Wachstumswerte teilzuhaben, sind andererseits jedoch anfälliger, wenn sich die Stimmung gegenüber solchen Titeln dreht. Zudem zeige ein Blick in die Geschichte, dass die hohen Renditen solcher Aktien im Zeitablauf abnehmen. Solange sie überproportional steigen, stellt eine Fokussierung auf wenige starke Titel wiederum eine Herausforderung für aktive Fondsmanager dar, die Marktindizes zu schlagen.

Weil Anleger und Fondsvermittler nur schwer abschätzen können, wann sich ein Trend umkehrt, rät Natalia Wolfstetter, Director of Manager Research bei Morningstar, prinzipiell zu einem ausgewogenen Ansatz für Fonds-Depots. "Entscheidend dafür ist eine gründliche Analyse und ein begründetes Vertrauen in die Strategie der Portfoliomanager für das Management von Konzentrations- und Bewertungsrisiken", erklärt sie. Eine Möglichkeit bestehe darin, aktive Strategien mit passiven Fonds zu kombinieren. So lasse sich einerseits das Konzentrationsrisiko managen, anderseits können Anleger profitieren, wenn die Kurse marktbeherrschender Unternehmen weiter steigen. (am)