Die junge Wiener Wertpapierfirma Froots hat – nach eigenen Angaben erstmals in Österreich – einen auf ETFs basierenden breit gestreuten Fonds aufgelegt, der den Anforderungen des §14 Einkommensteuergesetz entspricht und daher von Freiberuflern und Unternehmern zur steuerbegünstigten Veranlagung verwendet werden kann. Das Unternehmen, das unter anderem digitale Vermögensverwaltung anbietet, kooperiert bei diesem Angebot mit der HDI Lebensversicherung.

Der "Froots Multi Asset §14" (ISIN: AT0000A35XQ9) investiert laut Fondsunterlagen global. Das Unternehmen kooperiert bei der Vermögensumschichtung (nach Ende der Mindesthaltedauer) aus dem Froots-Fonds in eine fondsgebundene Lebensversicherung. In Kombination mit der Lebensversicherung steht das Produkt Vermittlern für die steuergünstige Altersvorsorge ihrer selbstständigen Kunden zur Verfügung. Der Vorteil für Selbstständige ist, dass sie damit zuerst ihren Gewinn vor Steuern senken und später in eine Veranlagung umschichten, deren Erträge KESt-befreit sind, wie beide Partner betonen.

Der Gewinnfreibetrag
Den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag können Unternehmer beantragen, deren Gewinn 30.000 Euro übersteigt. Die Voraussetzung ist, dass im gleichen Kalenderjahr begünstigte Wirtschaftsgüter oder bestimmte Wertpapiere (etwa §14-Fonds) angeschafft werden. Maximal können Selbstständige mit dem investitionsbedingten Gewinnfreibetrag 45.950 Euro steuerfrei belassen – dieser Höchstbetrag ergibt sich aus einer Prozentstaffelung: Für die ersten 175.000 Euro liegt der Gewinnfreibetrag bei 13 Prozent, für die nächsten 175.000 Euro bei sieben und für weitere 230.000 Euro bei 4,5 Prozent. Ab einer Bemessungsgrundlage von 580.000 Euro steht kein Gewinnfreibetrag mehr zu. Für Gewinne bis 30.000 Euro gilt ein Grundfreibetrag von 15 Prozent vom Gewinn, für den keine Investitionen nötig sind.

Weniger als ein Fünftel der Selbstständigen, nämlich nur 18 Prozent, nutzt laut einer Studie, die Froots mit HDI hat erstellen lassen, derzeit die steuerlichen Vorteile von §14-Fonds. Wenn, dann hat jeder Zweite die Fonds über die Hausbank erworben und jeweils ein Drittel über gewerbliche Finanzberater. Etwas über zwei Drittel (68 Prozent) würden gerne wissen, wie viel sie mit §14-Fonds sparen könnten.

Demnach spart die Mehrheit der selbstständig Tätigen (80 Prozent) regelmäßig Geld an. Aber nur etwa ein Fünftel (21 Prozent) weiß genau, wie viel sie sparen müssen, um ihren Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Rund 40 Prozent der Befragten sparen bis zu fünf Prozent, etwa ein Drittel legt zwischen zwischen fünf und zehn Prozent zur Seite und ein weiteres Viertel spart mehr als zehn Prozent an. Details sehen Sie in den Grafiken oben. Im Rahmen der Untersuchung wurden Selbstständige in Österreich zwischen 18 und 75 Jahren via Online-Interviews durch Integral befragt. (eml)