Das erste Halbjahr 2023 ist schwierig gewesen für die Manager von aktiv gesteuerten Aktienfonds. Dies zeigt die aktuelle S&P Indices versus Active (SPIVA) Europe Scorecard des Indexanbieters S&P Dow Jones Indices. Dessen Analysten untersuchten für 22 Aktienfondskategorien, wie viele Fondsmanager den jeweiligen Vergleichsindex schlagen konnten. Ernüchterndes Ergebnis für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres: Bei einem Viertel der 22 Kategorien blieben mehr als 90 Prozent der aktiven Fonds hinter der Benchmark zurück. Auf Sicht von zehn Jahren trifft dies dann allerdings sogar auf über die Hälfte der Aktienfondskategorien zu.

Die Gesellschaft untersucht seit 2002 das Abschneiden aktiver Manager gegenüber den Börsenbarometern. Die SPIVA-Analyse startete zunächst für US-Fonds, seit 2014 untersuchen die Analysten auch in Europa beheimatete Fonds. Der Vergleich stützt sich nicht auf Standardbarometer wie den deutschen Leitindex Dax, sondern auf S&P-eigene Messlatten.

Auch Manager von Deutschland-Aktienfonds hinken zuletzt hinterher
Unter anderem lief es für die Manager von Deutschland-Aktienportfolios nicht gut: 90 Prozent der Manager konnten das Vergleichsbarometer S&P Germany BMI im ersten Halbjahr nicht schlagen, auf Zehn-Jahres-Sicht lagen 83 Prozent der aktiven Produkte hinter dem Index. Etwas besser lief es zuletzt bei europäischen und globalen Aktien. Rund 77 Prozent der Fonds hinkten dem S&P Eurozone BMI in den ersten sechs Monaten 2023 hinterher, auf zehn Jahre gerechnet sind es dann aber satte 96 Prozent. Ähnlich die Entwicklung bei den globalen Produkten: 78 Prozent der Fonds weisen über sechs Monate eine Underperformance gegenüber der Benchmark auf, ganze 98 Prozent sind es über zehn Jahre.

Die Manager von Rentenfonds waren etwas erfolgreicher. Immerhin gab es im ersten Halbjahr keine Kategorie, bei der mehr als 90 Prozent der aktiven Fonds hinter dem Vergleichsbarometer blieben. Allerdings: Bei Staatsanleihenfonds in US-Dollar schnitten SPIVA zufolge 86 Prozent schlechter ab als der iBoxx Global Government United States  – die höchste Underperformance-Rate bei Rentenfonds über das erste Halbjahr 2023. Am besten schnitten in dem Zeitraum die Manager von Fonds auf britische Unternehmensanleihen ab: Nur 49 Prozent wurden vom Vergleichsbarometer iBoxx Sterling Non-Gilts geschlagen. Auch die Lenker von Fonds auf europäische Unternehmensanleihen hielten sich im ersten Halbjahr wacker: Lediglich rund 54 Prozent hinkten dem iBoxx Euro Corporates hinterher. (jb)