Nicht nur Anleihen, sondern auch Geldmarktfonds sind nach den zahlreichen Leitzinserhöhungen der vergangenen Monate wieder in den Anlegerfokus gerückt. Das spiegelt sich deutlich in den Nettomittelzuflüssen der entsprechenden Produkte wider: Allein im April sammelten Geldmarktfonds europaweit elf Milliarden Euro ein – mehr als jede andere Produktkategorie, wie eine Auswertung des Analysehauses Refinitiv Lipper zeigt. Im Mai vertrauten Anleger den Geldmarktportfolios eine weitere Milliarde Euro an. Nur Rentenfonds waren der Lipper-Statistik zufolge noch absatzstärker.

"Die stark verbesserte Verzinsung, die hohe Liquidität sowie niedrige Verwaltungskosten machen Geldmarktfonds nach einer längeren Durststrecke in der extremen Niedrigzinsphase wieder zu einem attraktiven Segment", sagt Jan Strässle, Portfoliomanager bei Swisscanto. "Je nach Währung schlägt die Rendite auf Verfall mittlerweile die Dividendenrendite des Aktienmarkts."

"Deutlich wachsende Nachfrage"
In der Gunst der Anleger aus der DACH-Region stünden insbesondere der als sicherer Hafen geltende Schweizer Franken sowie die Leitwährungen US-Dollar und Euro oben. "Dollar und Euro sind bei Institutionellen häufig Referenzwährungen und werden entsprechend strategisch nachgefragt", erläutert Strässle. Hinzu komme die vergleichsweise hohe Rendite. "Beim Schweizer Franken ist diese mit 1,8 Prozent zwar niedriger, aber aufgrund der deutlich geringeren Inflation in der Schweiz gegenüber Deutschland und Österreich für einheimische Anleger eine interessante Alternative", sagt der Swisscanto-Manager. "Bei diesen drei Währungen und entsprechend bei unseren Fondslösungen sehen wir eine deutlich wachsende Nachfrage." (bm)