Die auf Technologie-Aktien spezialisierte Fondsmanagerin Cathie Wood erlitt in den vergangenen Wochen mit ihren Investments herbe Einbußen. Angesichts der hohen Inflation in den USA und der sich abzeichnenden Wende in der extrem lockeren Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed ziehen Investoren zusehends ihr Geld aus Wachstumstiteln ab. Das trifft die aktiv gesteuerten, börsengehandelten ARK-Fonds von Wood hart.

Allein der Flaggschiff-Portfolio, der ARK Innovation ETF, büßte gut die Hälfte seines Werts seit dem Höchststand im Februar 2021 ein, berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Die fallenden Notierungen verleiten weitere Anleger zudem dazu, sich von Fondsanteilen zu trennen. Allein in der vergangenen Woche hätten Investoren gut 700 Millionen Dollar oder knapp fünf Prozent der gesamten Gelder aus Woods Prestige-Portfolio abgezogen, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung".

"Entspricht nicht der Stimmung am Markt"
Zuvor hatte Wood sensationelle Erfolge gefeiert, nicht zuletzt wegen ihrer Investments in Aktien des Elektroautobauers Tesla. Die von ihr gelenkten aktiven ETFs, die hierzulande nicht zum Vertrieb zugelassen sind, verbuchten zum Teil Kurgewinne von 1.000 Prozent. Die Portfoliomanagerin setzt erklärtermaßen auf innovative Unternehmen, die die Möglichkeit bergen, bestehende Branchen umzukrempeln. Diese potenziell "disruptiven" Firmen agieren in Feldern wie der Automation und Robotertechik, Energiespeicherung oder künstliche Intelligenz.

Woods Erfolgssträhne scheint zu Ende zu sein, inzwischen hat sich der Wind gedreht. Genau solche Aktien nämlich standen zuletzt auf dem Verkaufszettel der Anleger. "Viele der Unternehmen im ARK-Portfolio sind hoch bewertet, haben keine Gewinne und keinen Cashflow, was kaum Schutz nach unten bietet, wenn sie keine guten Ergebnisse liefern", sagt Russ Mould, Investmentchef der britischen Finanzplattform AJ Bell, gegenüber der "Financial Times. "Das Vertrauen des Marktes in diese Art von Namen schwindet ein wenig. Die Idee, hohe Prämien für vermeintliches zukünftiges Wachstum zu zahlen, entspricht nicht der Stimmung am Markt". Wood hingegen setzt auf die langfristige Perspektive und vertraut auf das Potenzial der von ihr auserkorenen Unternehmen. (ert)