Die italienische Großbank Unicredit hat die Verhandlungen mit der spanischen Banco Santander über einen Zusammenschluss ihrer beiden Asset-Management-Sparten abgebrochen. Das teilte das Mailänder Institut am Mittwochvormittag mit.

Pioneer Investments und Santander Asset Management werden also weiterhin getrennte Wege gehen. Bereits vor einigen Wochen hatte es Gerüchte gegeben, dass die Fusion platzen könnte (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Börsengang nicht ausgeschlossen
Die beteiligten Unternehmen – darunter auch die Private-Equity-Gesellschaften Warburg Pincus und General Atlantic – hätten alles versucht, tragbare Lösungen für alle "regulatorischen Anforderungen" zu finden. Das sei innerhalb eines "angemessenen Zeitraums" jedoch nicht möglich gewesen, heißt es in einer Unicredit-Pressemitteilung.

Was mit Pioneer passiert, wird der neue Bankchef Jean Pierre Mustier noch in diesem Jahr bekanntgeben. Mustier arbeitet an einer neuen Strategie für die gesamte Unicredit-Gruppe. Es gelte, die "besten Alternativen" für Pioneer zu eruieren. Auch einen Börsengang der Fondstochter schließt die Bank nicht aus.

"Starke industrielle Logik"
Unicredit braucht frisches Eigenkapital. Die nun geplatzte Fusion von Pioneer und Santander AM sollte dabei helfen, die Bilanz zu stärken. Ex-Vorstandschef Federico Ghizzoni hatte entsprechende Pläne bereits im September 2014 angekündigt. Die konkreten Verhandlungen begannen dann im November 2015.

Beide Banken hatten mit dem Argument einer "starken industriellen Logik" für die Fusion geworben. Weil sich das Geschäft der beiden Asset Manager regional kaum überschneidet, hätten sich die Sparten gut ergänzt. Es war nicht das erste Mal, dass Pioneer veräußert werden sollte: Unicredit hatte schon 2011 versucht, Pioneer zu verkaufen, die Gespräche waren aber auch damals gescheitert. (bm)