Wenn auf einem Fonds "Gold" draufsteht, sind Aktien drinnen, und das merkt man auch. Minengesellschaften, die Edelmetalle fördern, sind in erster Linie Unternehmen. Im ungünstigsten Fall können sie sogar in Konkurs gehen, obwohl der Preis des Rohstoffs, dem sie sich widmen, auf Rekordniveaus steigt – etwa dann, wenn sie danach suchen, aber nichts finden. Immer wieder sammeln Explorationsgesellschaften bei Anlegern mit dem Versprechen Geld ein, auf einer aussichtsreichen Goldader zu sitzen, was sich dann als Irrtum erweist. Aber selbst, wenn ein Unternehmen erfolgreich nach Edelmetallen schürft, sind steigende Gold- und Silberpreise längst kein Garant für steigende Aktienkurse, denn hier spielen viele andere Faktoren wie etwa die Produktionskosten, Ergiebigkeit der Minen, unzureichende Investitionen oder bereits getätigte Terminverkäufe eine zentrale Rolle. Mit anderen Worten: Edelmetallfonds bilden eben nicht die Preisentwicklung von Gold, Silber und Platin ab. 

Wer sich am Höhepunkt der letzten großen Gold-Rally im Herbst 2011 zum Kauf des Market Access NYSE Arca Gold BUGS Index UCITS ETF verleiten ließ, dürfte mehr als enttäuscht sein. Der Fonds des ETF-Anbieters Market Access bildet einen Korb von Goldminengesellschaften (BUGS steht für: Basket of Unhedged Gold Stocks) ab. Während aber der Goldpreis seit Herbst 2011 rund 50 Prozent zulegen konnte, hat sich der Wert des ETF etwa halbiert, zeitweise lag er fast 80 Prozent im Minus. Und das, obwohl der zugrunde liegende Index die Wertentwicklung börsennotierter großer und mittelgroßer Unternehmen abbildet, die ihre Produktion nicht über 1,5 Jahre hinaus absichern. Man ist in Barrick Gold, Newmont Corporation, Kinross Gold oder Newcrest Mining investiert und nicht in dubiose Firmen, die bestenfalls hoffen dürfen, Gold zu finden. 

Enttäuschende Jahre
Blickt man drei Jahre zurück, zeigt sich, dass die 34 Edelmetall-Fonds, die der Fondsdatenspezialist Mountain View zum FIAP Edelmetallaktienfonds-Index zusammenfasst, im Durchschnitt fast 15 Prozent Verlust vorweisen, während der Goldpreis im selben Zeitraum auf US-Dollar-Basis mehr als 40 Prozent Zugewinn verzeichnete. Zuletzt stieg der Goldpreis aber so stark, dass sich dies in überproportionalen Wertzuwächsen der Minengesellschaften widerspiegelte. Das Edelmetall wurde im März rund zehn Prozent teurer, was den Edelmetallfonds mehr als 20 Prozent Plus bescherte. Ob dies ein Ende der Divergenz zwischen der Kursentwicklung von Goldproduzenten und dem Edelmetallpreis ankündigt, ist nicht seriös vorhersagbar. 

Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Chancen dafür verbessern. Über die letzten Jahre hinweg kam es erstens zu einer Reihe von Übernahmen und Zusammenschlüssen im Goldminensektor, wodurch hier mehr größere Player entstanden sind. Diese haben parallel dazu auch daran gearbeitet, ihre Produktivität und Effizienz zu steigern. Zudem wurde in neue Kapazitäten investiert. Während man also sagen kann, dass sich die Chancen für Edelmetallfonds verbessert haben, zeigt die Entwicklung der letzten Jahre doch, dass es sich dabei um eine hochriskante Fondskategorie handelt, die niemals zu hoch gewichtet werden darf.

Topergebnisse für Fondsanleger
Betrachtet man die Gesamtheit des Fondsangebots, war der März 2024 ein herausragender Monat. Sieht man von Türkei-Fonds ab, erzielten praktisch alle Regionen- und Branchenfonds positive bis sehr positive Resultate. Im Mittel über alle Kategorien lag das Monatsergebnis bei etwa 3,6 Prozent Plus. Auffällig gut entwickelten sich dabei etliche Branchenfonds. Unter den Top Ten findet man neben den besprochenen "Edelmetallen" auch "Rohstoffe divers" sowie "Agrikultur", "Energie" und "Neue Energien" sowie "Industrie" und "Finanzen". Vergleichsweise schwach blieben im März hingegen die aufstrebenden Märkte in "Indien", "China" und "Brasilien" sowie großräumiger investierende Fonds, die in diesen Staaten schwerpunktmäßig engagiert sind.

Umstellung bei Öko-Fonds
Bitte beachten Sie, dass Mountain View im März eine Umstellung bei der "Branche Ökologie/Ethik" durchführte. Die Unterkategorie wird nicht mehr vergeben, weil die Fonds nun der jeweiligen spezifischeren Branche zugeordnet werden. Der Index "FIAP Aktien Ethik/Ökologie" wird weiterhin mit allen Aktienfonds berechnet, die als Nachhaltigkeitsfondsart "Ethik/Ökologie" hinterlegt haben.

Die Fonds mit ehemaliger Unterkategorie "Branche Ökologie/Ethik" werden nun dem jeweiligen Branchenindex respektive Länderindex zugeordnet. Dies spiegelt sich im Report in den gestiegenen Fondsanzahlen und dem höheren Volumen der Indizes wider. (gf)

NameISINBisherige UnterkategorieNeue Unterkategorie
DWS ESG BiotechDE0009769976Ökologie/EthikBranche
Biotechnologie
Fidelity Funds – Sustainable Consumer Brands FundLU0114721508Ökologie/EthikBranche Konsum/Dienstleistungen
Fidelity Funds – Sustainable Healthcare FundLU0114720955Ökologie/EthikBranche
Gesundheit/Pharma

Über das FONDS professionell Fondsbarometer
FONDS professionell bringt seit Juli 2014 monatlich das FONDS professionell Fondsbarometer – eine Performanceübersicht der Mountain-View-Aktienfonds-Indizes gereiht nach ihrer Monatsperformance. Daraus wird ersichtlich, welche Fonds gerade Rückenwind haben und welche unter Kursverlusten leiden. Damit daraus eine brauchbare Information wird, zeigt die Darstellung auch, wie diese Fondskategorien (Länder, Regionen, Branchen und Themen) über andere Zeiträume abgeschnitten haben – drei Monate, sechs Monate, ein Jahr, drei Jahre sowie über fünf und zehn Jahre. Die jeweils zehn stärksten und zehn schwächsten Ergebnisse sind farblich hervorgehoben.
Das nächste Fondsbarometer erscheint Anfang Mai 2024.