Das Flaggschiff des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch, der FvS Multiple Opportunities, hat die Marke von 25 Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen überschritten. Mit Stand von Freitag (27.8.) waren es 25,142 Milliarden Euro, zeigen übereinstimmend die Datenbanken von Mountain-View und Morningstar. Zusammen mit dem vor allem für den internationalen Vertrieb aufgelegten Fonds-"Klon", dem FvS Multiple Opportunities II mit 13,8 Milliarden Euro Volumen, verwalten die Rheinländer nunmehr rund 39 Milliarden Euro in ihrer Vorzeigestrategie.

Damit setzt die Gesellschaft der ehemaligen Goldman-Sachs-Banker Bert Flossbach und Kurt von Storch das atemberaubende Wachstum der vergangenen Dekade fort. Erst im Dezember 2019 hatten die Kölner die Marke von 25 Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen überschritten – beide Fondsvarianten zusammengerechnet. Nun verweisen die Kölner andere Mischfonds-Dickschiffe wie den JPM Global Income von J.P. Morgan Asset Management mit rund 24 Milliarden Euro Volumen auf die Ränge. Auch der Allianz Income and Growth, lange Zeit Europas größter Publikumsmischfonds, reicht mit 32 Milliarden Euro nicht mehr an die Multi-Opportunities-Strategie aus der Domstadt heran.

Größe als Nachteil? Nicht unbedingt!
Mit dem Vorstoß in – zumindest im europäischen Fondsvertrieb – selten erreichtes Terrain kommt immer wieder die Frage auf, inwieweit die Masse in der praktischen Umsetzung der Strategie zum Hindernis wird. Die schiere Größe begrenze das Anlageuniversum und schmälere das Ertragspotenzial, so die Befürchtung vieler Geldgeber und auch Vertriebler. An Portfoliomanager Bert Flossbach wird diese Frage eigenem Bekunden zufolge schon seit Jahren gerichtet – und er weist Bedenken ab. "Ja, ein großer Fonds kann nicht mehr alles machen, weil einiges schlicht nicht mehr sinnvoll erscheint aus Perspektive des Fondsmanagements – einerseits", räumt der Kölner ein.

"Andererseits ergibt sich aus der Größe ein Vorteil, der den zuvor genannten vermeintlichen Nachteil deutlich überkompensiert: Je größer ein Fonds, desto größer sind in der Regel auch die Beteiligungen an einzelnen Unternehmen", so Flossbach zu FONDS professionell ONLINE. "Und umso einfacher bekommt das Fondsmanagement Zugang zur Unternehmensführung, was den Austausch deutlich erleichtert."

"Hohe Ansprüche an handelnde Personen"
Sein Haus stehe in engem Austausch mit dem Top-Management von fast allen Unternehmen, an denen es beteiligt ist. "Zu wissen, wie die Manager 'ticken', ist ein zentraler Bestandteil der Beurteilung des jeweiligen Investments, der damit verbundenen Chancen und Risiken und damit unserer Anlagestrategie", argumentiert der Starmanager. Die Qualität des Managements eines Unternehmens sei entscheidend für dessen langfristigen Erfolg. "Von daher haben wir sehr hohe Ansprüche an die handelnden Personen."

Dass die Rheinländer zwei Varianten derselben Strategie simultan anbieten, hat vor allem regulatorische Gründe. Der 2007 aufgelegte FvS SICAV - Multiple Opportunities ist als Alternativer Investmentfonds eingruppiert, weil er in physisches Gold investiert. Das erschwert den internationalen Vertrieb und die Vermarktung an manche Investorengruppen. Deshalb lancierten die Kölner im Jahr 2013 den FvS - Multiple Opportunities II, der die identische Anlagestrategie umsetzt, die Goldquote aber über Derivate nachbildet und deshalb als konform mit der EU-Fondsrichtlinie UCITS gilt. (ert)