Zwei Digitalisierungsexperten haben gemeinsam mit Universal-Investment den "Digital Leaders Fund" aufgelegt (ISIN DE000A2H7N24). Das global anlegende Aktienportfolio soll auf die Gewinner der Digitalisierung setzen. Im Unterschied zu anderen Fonds wird dabei nicht nur in digitale Start-ups oder Tech-Riesen wie Google, Amazon und Facebook investiert, sondern auch in Unternehmen anderer Branchen, die sich dank einer gelungenen Digitalisierungsstrategie Wettbewerbsvorteile erarbeiten.

"Wir sind davon überzeugt, dass der digitale Wandel die umfangreichste Veränderung und die größte Investmentchance unserer Zeit ist", sagt Stefan Waldhauser, der den Fonds gemeinsam mit Baki Irmak initiiert hat. "Wir haben festgestellt, dass sich über einige wenige Erfolgsfaktoren analysieren lässt, welche Unternehmen sich im digitalen Zeitalter von der Konkurrenz absetzen", sagt Irmak. So lasse sich herausfinden, "wer Digitalisierung kann und wer nur darüber redet". Seien solche Unternehmen zudem an der Börse attraktiv bewertet, investiere der Fonds in sie, so Irmak.

Erfahrungen im Fondsmanagement und mit "Wikifolios"
Irmak arbeitete viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche-Bank-Konzern und die DWS, zuletzt unter anderem als Global Head of Digital Business für die Asset-Management-Sparte des Instituts und als Mitglied im Digital Executive Committee der Deutschen Bank in London. Seine berufliche Laufbahn begann er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei der BHF Bank. Ende Juni verließ er die Deutsche Bank (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Waldhauser gilt als echter "Techie". Der Wirtschaftsmathematiker gründete sein eigenes Software-Unternehmen, das er vor einigen Jahren ins Silicon Valley verkaufte. Auch mit Aktien bewies er bislang ein offensichtlich gutes Händchen. Er verwaltet seit Jahren zwei investierbare Musterportfolios auf dem Social-Trading-Portal Wikifolio. Auf der Schweizer Asset-Management-Plattform Investory verantwortet er der Pressemeldung zufolge die Strategie "Digital Transformation", die ihren Followern 2017 eine Performance von über 45 Prozent bei einem maximalen Verlust von nur 5,3 Prozent beschert habe.

Drei Arten von Unternehmen
Für ihren Fonds unterscheiden die Initiatoren drei Arten von Unternehmen: Unter "Digital Transformation Leaders" verstehen Irmak und Waldhauser traditionelle Unternehmen, die einen sehr hohen digitalen Reifegrad erreicht haben und dabei sind, sich von ihrer Konkurrenz abzusetzen. "Digital Business Leaders" wiederum sind meist recht junge Unternehmen, die ihre Industrie mit neuen digitalen Geschäftsmodellen verändern. Die dritte Gruppe bilden "Digital Enablers" – Unternehmen, die mit ihrer Hard- oder Software die benötigten Technologien und Dienstleistungen anbieten, um den digitalen Wandel zu ermöglichen.

Irmaks und Waldhausers Start-up verfügt selbst keine Erlaubnis zur Finanzportfolioverwaltung. Deshalb dient Myra Capital als Haftungsdach. Der Frankfurter Vermögensverwalter soll die beiden Initiatoren auch im Vertrieb bei institutionellen Kunden unterstützen. Für den breiten Vertrieb soll eine digitale Plattform aufgebaut werden. Der Fonds soll in wenigen Wochen auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen werden. (bm)