Vertreter der Europäischen Union treffen unterrichteten Kreisen zufolge Vorbereitungen für die bisher härtesten Stresstests. So sollen die Banken in der Region auf die schwerste bisher in einem Stresstest simulierte Rezession geprüft werden, berichten drei informierte Personen.

Worst-Case-Szenario
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA und die Europäische Zentralbank (EZB) werden in der nächsten Woche ein Negativszenario für die im Mai startenden Stresstests vorstellen, bei dem für die 28 Länder der Gemeinschaft ein Unterschreiten der EU-Wachstumsprognosen um eine größere Bandbreite als bei den Prüfungen 2010 und 2011 unterstellt werde. Das sagen die informierten Personen, die um Anonymität baten, da die Einzelheiten noch vertraulich seien. Die vorherigen Tests waren in die Kritik geraten, weil sie Schwächen bei Banken, die später ins Straucheln gerieten, nicht aufgedeckt haben.

Diesmal basiert das Negativszenario des Stresstests auf einer Wirtschaftsaktivität, welche die Wachstumsprognosen der Europäischen Kommission 2014 um 2,2 Prozentpunkte, 2015 um 3,4 Prozentpunkte und 2016 um 1,4 Prozentpunkte unterschreitet, sagen zwei Personen und beziehen sich dabei auf ein Dokument der EBA. Das entspricht zwei Jahren Rezession, gefolgt von trägem Wachstum im letzten Jahr der Übung. Die EBA wolle die Einzelheiten am 29. April in London bekannt geben. Ein Sprecher der EBA und eine Sprecherin der EZB wollten sich nicht äußern. (mb/Bloomberg)