Die Fondsgesellschaft Invesco hat fünf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) aufgelegt, die in Anleihen mit bestimmter Restlaufzeit investieren. Dies geht aus einer Mitteilung des amerikanischen Asset Managers hervor, die FONDS professionell ONLINE vorliegt. Die US-Gesellschaft folgt damit den Beispielen von Blackrocks ETF-Arm iShares, der Deutschen-Bank-Fondstochter DWS und dem französischen Asset Manager Amundi, die in den vergangenen Monaten Laufzeit-ETFs lanciert haben.

Laufzeitfonds waren im Zuge der Niedrigzinsphase aus der Mode gekommen, erfahren nun aber eine Wiederbelebung. Die neuen Invesco-ETFs investieren in Unternehmensanleihen mit solider Bonitätsnote, die in US-Dollar ausgegeben wurden. Die Fälligkeitstermine reichen von 2026 bis 2030. Für jedes Fälligkeitsdatum gibt es eine ausschüttende und eine thesaurierende Anteilsklasse. Invesco gibt eine jährliche Gesamtkostenquote von 0,10 Prozent an. Die Produkte sind die ersten fünf Strategien einer ganzen Familie, die Invesco "Bullet-Shares" getauft hat.

Auf einen fixen Betrag sparen
Die in Irland aufgelegten UCITS-ETFs, die bislang nur an den Börsen in London, Zürich und Mailand notiert sind, aber zum Vertrieb in Deutschland und Österreich zugelassen sind, richten sich an unterschiedliche Anlegergruppen. "Diese ETFs können Pensionskassen beim Asset-Liability-Matching unterstützen, aber auch eine einfache, kostengünstige Lösung für Privatanleger darstellen, die auf einen fixen Betrag sparen", erläutert Gary Buxton, Leiter ETF und Indexstrategien für die Region Europa, Nahost und Afrika (EMEA) bei Invesco.

"Beim Aufbau von Anleihenportfolios ist institutionellen Investoren häufig an einer Abstimmung ihrer Einkommensströme mit ihren Verbindlichkeiten gelegen", erläutert Buxton. "Unsere neue Bullet-Shares-Familie bietet allen Anlegern die nötigen Instrumente, um eine derartige Strategie zu verfolgen, sowie den zusätzlichen Vorteil der besseren Diversifikation, Transparenz und Handelseffizienz einer ETF-Struktur." Die Laufzeit-ETFs bilden die Wertentwicklung von "Bloomberg"-Indizes ab. Die Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich müssen ein ausstehendes Volumen von mindestens 300 Millionen US-Dollar aufweisen.

ESG-Ausschlüsse
Zudem sind Bonds von Emittenten ausgeschlossen, die in bestimmte kontroverse Geschäftsaktivitäten oder schwere Kontroversen zu ESG-Themen involviert sind. Die Portfoliomanager von Invesco setzen bei der Nachbildung der Indizes auf die sogenannte Sampling-Strategie. Dabei wählen sie einen Teil der im Barometer enthaltenen Anleihen aus, die die Merkmale des gesamten Index gut repräsentieren. Wenn eine vom Fonds gehaltene Unternehmensanleihe ihr Laufzeitende erreicht, werden die Erlöse verwendet, um in kurzlaufende US-Staatsanleihen zu investieren, bis der ETF seine Fälligkeit erreicht.

Leiterstrategie
Daneben bietet Invesco eine Art Staffelübergabe von einem Laufzeit-ETF zum jeweils nächsten an. "Anleger können unsere Bullet-Shares-ETFs für eine längerfristige Finanzplanung auf der Grundlage des sogenannten Bond Laddering nutzen", erläutert Paul Syms, Leiter Anleihen- und Rohstoff-ETFs für die EMEA-Region bei Invesco. "Bei dieser 'Leiterstrategie' wird in der Regel in mehrere ETFs mit festen Laufzeiten investiert, zum Beispiel in jeden unserer derzeit verfügbaren, zwischen 2026 und 2030 ablaufenden ETFs."

Sobald ein Laufzeit-ETF seinen Fälligkeitstermin erreiche, rolle der Anleger die Erlöse in den nächsten aufgelegten Fonds, "in diesem Fall einen ETF mit Fälligkeit im Jahr 2031", erläutert Syms und deutet damit an, dass weitere Fonds dieser Produktfamilie folgen sollen. "Das Ergebnis sind verlässlichere Einkommensströme, die entweder vierteljährlich entnommen oder automatisch im Fonds reinvestiert werden können." (ert)