Der Fall Acatis/Gané: Das sagen Finanzberater und Fondsanalysten
Kaum ein Thema bewegt die Fondsbranche aktuell so sehr wie die plötzliche Entscheidung von Acatis, die Investmentboutique Gané vor die Tür zu setzen. FONDS professionell ONLINE hat Vermittler, Analysten und Branchenkenner um Einschätzungen gebeten. Dort ist sogar von einer "Enteignung" die Rede.
Michael Wimmer, Senior Analyst bei Fondsconsult, München
"Es ist mir unverständlich, auf welche Art und Weise eine über 15-jährige äußerst erfolgreiche und für beide Seiten lukrative Partnerschaft einseitig beendet wird. Dass keine gemeinsame Erklärung beider Partner abgegeben wurde, lässt die Kapitalverwaltungsgesellschaft Acatis in einem ungünstigen Licht stehen. Immerhin handelt es sich hier um keinen Ladenhüter, sondern um eines der über Jahre hinweg erfolgreichsten Mischfondsprodukte hierzulande. Acatis tut sich und seinem Ansehen in der Branche damit keinen Gefallen. Die Kündigung kommt faktisch einer Enteignung des bisherigen Fondsberaters Gané gleich. Dass sowohl der abrupte Managerwechsel als auch die Vorgehensweise von den Anlegern voraussichtlich mit hohen Mittelabflüssen quittiert wird, sollte niemanden überraschen. Für unsere Einschätzung des Fonds bedeutet dies einen Bruch. Es beginnt quasi eine neue Zeitrechnung, da das Anlagekonzept so nicht mehr dasselbe bleiben wird und kann, auch wenn hierzu offiziell anders kommuniziert wird. Sowohl die Philosophie, die Transparenz als auch die über Jahre gewachsenen und Vertrauen schaffenden Persönlichkeiten Muhle und Rathausky haben sich in der Branche einen Namen und eine loyale Anlegerschaft geschaffen. So würde mich die baldige Auflage einer entsprechenden Kopie des Originalfonds beziehungsweise -konzepts durch Gané nicht überraschen."
"Es ist mir unverständlich, auf welche Art und Weise eine über 15-jährige äußerst erfolgreiche und für beide Seiten lukrative Partnerschaft einseitig beendet wird. Dass keine gemeinsame Erklärung beider Partner abgegeben wurde, lässt die Kapitalverwaltungsgesellschaft Acatis in einem ungünstigen Licht stehen. Immerhin handelt es sich hier um keinen Ladenhüter, sondern um eines der über Jahre hinweg erfolgreichsten Mischfondsprodukte hierzulande. Acatis tut sich und seinem Ansehen in der Branche damit keinen Gefallen. Die Kündigung kommt faktisch einer Enteignung des bisherigen Fondsberaters Gané gleich. Dass sowohl der abrupte Managerwechsel als auch die Vorgehensweise von den Anlegern voraussichtlich mit hohen Mittelabflüssen quittiert wird, sollte niemanden überraschen. Für unsere Einschätzung des Fonds bedeutet dies einen Bruch. Es beginnt quasi eine neue Zeitrechnung, da das Anlagekonzept so nicht mehr dasselbe bleiben wird und kann, auch wenn hierzu offiziell anders kommuniziert wird. Sowohl die Philosophie, die Transparenz als auch die über Jahre gewachsenen und Vertrauen schaffenden Persönlichkeiten Muhle und Rathausky haben sich in der Branche einen Namen und eine loyale Anlegerschaft geschaffen. So würde mich die baldige Auflage einer entsprechenden Kopie des Originalfonds beziehungsweise -konzepts durch Gané nicht überraschen."
© Fondsconsult Research GmbH
Über viele Jahre hinweg managten die Gané-Gründer Uwe Rathausky und Henrik Muhle den mittlerweile acht Milliarden Euro schweren Acatis Value Event Fonds mit beachtlichem Erfolg. Umso überraschender kam vor wenigen Tagen die Nachricht, dass sich Acatis nun von Gané trennt.
Grund genug für FONDS professionell ONLINE, sich in der Branche umzuhören: Wie bewerten Finanzberater, die den Mischfonds in der Kundenberatung einsetzen, den Vorgang? Und zu welchen Schlüssen kommen Fondsanalysten und -selektoren? Die Antworten finden Sie in der Bilderstrecke oben! (am/bm/ert/hh)
