Vergangenen September hat die US-Investmentgesellschaft ARK den europäischen Anbieter Rize ETF übernommen und daraus die Niederlassung ARK Invest Europe geformt. Nun kommen die ersten börsengehandelten Fonds nach europäischem UCITS-Standard in den Handel, die unter Federführung von ARK-Gründerin Cathie Wood entwickelt wurden.

Der ARK Innovation UCITS ETF (ISIN IE000GA3D489) bildet Woods Flaggschiffstrategie nach. Hinzu kommen der ARK Genomic Revolution UCITS ETF (IE000O5M6XO1) sowie eine eigenständige, auf den europäischen Markt zugeschnittene Investmentstrategie, der ARK Artificial Intelligence & Robotics UCITS ETF (IE0003A512E4). Das teilt das Unternehmen in einer Aussendung mit. Die laufenden Kosten werden mit 0,75 Prozent angegeben.

Von der Euphorie in die Ernüchterung
Anders als die meisten ETFs, die in der Regel einem Index folgen, werden die ARK-Produkte fortlaufend aktiv gemanagt. Die Strategie von Unternehmenschefin und Portfoliomanagerin Wood sorgte in den vergangenen Jahren wegen hoher Wertzuwächse für Aufsehen; im Corona-Jahr 2020 stieg der nun auch in Europa lancierte ARK Innovation ETF zum größten aktiven börsengehandelten Fonds der Welt auf. Doch dem Absturz der Kapitalmärkte im Jahr 2022 hatte ARK nichts entgegenzusetzen: Die Fonds mussten in der Börsentalfahrt extreme Wertverluste hinnehmen, die bis heute nicht aufgeholt sind. Morningstar hat unlängst analysiert, dass die Produkte des Hauses damals zwischen gut 34 und 67 Prozent verloren hatten und damit mehr als alle anderen relevanten Angebote am Markt. Wood, die das Unternehmen 2014 gegründet hatte, sprach anlässlich des Europa-Starts dennoch von einer "jahrzehntelangen Erfolgsbilanz".

Die neuen europäischen ETFs sind vorerst ab diesem Donnerstag (18.4.) an der Deutschen Bӧrse Xetra gelistet. In den kommenden Tagen sollen Notierungen in London, Amsterdam, Mailand und Zürich folgen. Wood verwies in der Aussendung auf den Stellenwert europäischer Anleger für das US-Unternehmen: "In den letzten zehn Jahren kam ein erheblicher Teil unseres Website-Traffics, unserer Abonnentenbasis, unserer eingehenden Anfragen und unseres Social-Media-Traffics aus Europa".

Drei Strategien
Der Innovation-ETF investiert in Unternehmen, die an disruptiver Innovation beteiligt sind. Anleger sollten laut den Angaben einen Fünf-Jahres-Anlagehorizont einkalkulieren. Unter anderem setzt das Portfoliomanagement auch auf Künstliche Intelligenz (KI). Die Kosten für das Verfassen eines von der KI geschriebenen Wortes seien kürzlich von 300 bis 400 Dollar auf wenige Cent gesunken, die Kosten für das KI-Training nähmen momentan um 75 Prozent pro Jahr ab, heißt es. Wood geht davon aus, dass KI die Wirtschaft stärker verändern wird als die vergangenen industriellen Revolutionen.

Der Genomic-Revolution-ETF investiert in Unternehmen, die an der genomischen Revolution beteiligt sind, also an der DNA-Analyse. Der allein in Europa aufgelegte "Artificial Intelligence & Robotics"-ETF spezialisiert sich auf KI, autonome Technologie und Robotik. Die Themen in den drei Fonds überschneiden sich zum Teil. (eml)