Ende Juni 2020 wurde als Konsequenz aus der jahrelangen Tiefst- und Negativzinsphase in Österreich der Betrieb von Bundesschatz.at eingestellt – es war die einzige Möglichkeit für Privatanleger, direkt, ohne Depot und spesenfrei in Schulden der Republik zu investieren. Die Zinsen für Bundesschätze lagen ab 2019 bei null Prozent, das Portal hatte unter diesen Vorzeichen seinen Sinn verloren.

Nun arbeitet die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), die für die Emission von Anleihen der Republik zuständig ist, wieder an der Umsetzung eines solchen Produktes. Der Start ist bis Ende des zweiten Quartals 2024 geplant, wie ein Sprecher gegenüber der FONDS professionell ONLINE erklärte.

Keine Wiederbelebung, sondern ein Neustart
"Es handelt sich allerdings um keine Wiedereinführung sondern um ein neues Produkt", wie der OeBFA-Experte betonte. Was genau die Unterschiede zu Bundesschatz Alt sein werden, konnte bis jetzt nicht in Erfahrung gebracht werden. Bekannt ist, dass wie gehabt Anlagebeträge ab 100 Euro und unterschiedliche Laufzeiten bis zu zehn Jahren zur Verfügung stehen sollen.

Bundesschatz.at wurde 2002 vom damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser als Sparform für Kleinanleger eingeführt. Das Finanzministerium schloss heuer im Frühjahr noch aus, dass es (trotz der gestiegenen Zinsen) zu einer Wiedereinführung kommen werde. Später änderte Finanzminister Magnus Brunner seine Einstellung und kündigte im August eine Reaktivierung an. Als Grund dafür hob er hervor, dass der Staat damit den Wettbewerb zu den Sparprodukten der Banken ankurbeln wolle. Die Institute waren zuletzt für ihre tiefen Einlagenzinsen kritisiert worden. (eml)