Viele Rentenfondsmanager arbeiten daran, ihre Strategien umzustellen: Weg vom sturen Benchmark-Nachbau, hin zu mehr Eigeninitiative, also aktivem Management. Immer mehr Investoren wählen Bonds mittlerweile wieder verstärkt auf Basis von Fundamentaldaten aus, berichtet Bloomberg. Sie halten also Ausschau nach Ländern, deren Regierungen Defizite abbauen, oder Unternehmen, die kurz vor einer Ertrags-Kehrtwende stehen.

Trotz der jüngsten Kursstürze am Rentenmarkt bringen die meisten Festverzinslichen immer noch mickrige Renditen. Das führt dazu, dass Fondsmanager verstärkt zu Papieren mit schlechteren Bonitätsnoten greifen – die sich nicht in den großen Benchmarks wiederfinden. "Es ist eine kleine Revolution im Bond-Management im Gange", sagte Nick Gartside von JP Morgan Chase & Co. gegenüber Bloomberg. "Es wird künftig schwierig werden, Geld zu verdienen, wenn man mit einer Benchmark quasi verheiratet ist. Bond-Manager müssen aktiver werden."

Aktiv vs. passiv: 1:1
Die schwierige Lage an den Rentenmärkten könnte dazu führen, dass aktive Rentenfonds passiven Produkten wieder vorgezogen werden. Zuletzt hatten aktive Fonds Marktanteile an Indexfonds verloren. In den ersten neun Monaten dieses Jahres dagegen sind laut der Fondsratingagentur Morningstar unterm Strich 219 Milliarden US-Dollar in aktiv investierte Fonds geflossen. Passive Produkte sammelten im selben Zeitraum nur 161 Milliarden Dollar ein. Das ist eine Trendwende gegenüber vergangenem Jahr, als Anleger aus aktiven Fonds 1,2 Milliarden Dollar abzogen. (fp)