Höhere Zinsen, anhaltende Inflation und wachsende geopolitische Risiken böten aktiven Fondsmanagern und Hedgefonds größere Chancen, einfache Buy-and-Hold-Portfolios zu schlagen, schreiben Blackrock-Analysten in einem am Dienstag (27.2.) veröffentlichten Papier, in dem sie das Umfeld als "neues Regime" bezeichnen.

"Statische Vermögensallokationen – oder Set-and-Forget-Portfolios – sind ein vernünftiger Ausgangspunkt, aber wir glauben nicht, dass sie so erfolgreich sein werden wie in der Vergangenheit", schreiben die Analysten des Blackrock Investment Institute in dem Papier. "Die Ära der ultraniedrigen Zinsen gehört der Vergangenheit an – und die erwarteten künftigen Gewinne erscheinen weniger attraktiv."

"Richtige Asset-Mischung ist jetzt viel wichtiger"
In den zehn Jahren vor der Corona-Pandemie übertrafen Aktien und Anleihen der Industrieländer die Cash-Renditen um etwa zehn beziehungsweise zwei Prozentpunkte, so die Analysten des weltweit größten Fondsmanagers. "Die richtige Asset-Mischung ist jetzt viel wichtiger", schreiben die Analysten. "Megakräfte" hielten die Zinsen über dem Niveau vor der Pandemie. "Makro-Unsicherheit ist seit der Pandemie gewachsen – und die Renditechancen sind breiter gestreut."

Die Blackrock-Analysten schließen sich den Spitzenmanagern einiger der größten Finanzfirmen wie Janus Henderson, Franklin Resources, T. Rowe Price und Neuberger Berman an, die die Rolle des aktiven Managements auf den aktuellen Märkten betonen.

Kunden setzen weiter auf passive Produkte
Die Kundschaft sieht das freilich anders und bleibt den aktiv verwalteten Fonds weiter fern. Im vergangenen Jahr wuchs der Anteil des in passiven Produkten investierten Vermögens auf mehr als die Hälfte der Gesamtsumme an, wie aus von "Bloomberg" zusammengestellten Daten hervorgeht. Bei Blackrock selbst sind 2,6 Billionen US-Dollar in aktive Aktien-, Anleihen- und andere Strategien investiert, während Index- und ETF-Fonds sich auf 6,6 Billionen Dollar beliefen.

Qualifizierte Portfoliomanager, die mehr Gewinn erzielen können als passive Produkte, seien allerdings schwer zu finden und teuer, so Blackrock. Für Anleger mit begrenztem Budget seien Indexfonds deshalb nach wie vor eine gute Option. (mb/Bloomberg)