Kapitalmarktanalyst Jan Tachtler von HQ Trust hat die Performance von mehr als 200 in Deutschland zugelassenen Publikumsfonds und ETFs untersucht, die einen thematischen Ansatz verfolgen. Bei seiner Auswertung berücksichtigte er neun Investmentthemen: Big Data & AI, Clean Energy, Cyber Security, Digital Finance, Digital Health, Future Mobility, Global Brands, Robotics sowie Wasser. Betrachtet wurden Produkte, die über den kompletten Zeitraum von August 2022 bis Juli 2023 am Markt waren.

"Die Performance kann nicht nur zwischen den einzelnen Investmentthemen stark variieren. Auch innerhalb der einzelnen Themen zeigen die untersuchten Fonds sehr große Renditedifferenzen", stellt Tachtler fest. Am weitesten klaffte demnach die Wertentwicklung bei den Produkten aus dem Bereich Future Mobility auseinander: "Hier lagen zwischen dem besten und dem schlechtesten Fonds oder ETF unglaubliche 68 Prozentpunkte", so der Analyst des Multi-Family-Office. Aber auch in den Segmenten Digital Health und Clean Energy habe die sogenannte Performance-Dispersion mehr als 40 Prozentpunkte betragen. Deutlich geringer sei die Bandbreite bei Wasser und Cyber Security gewesen, wo zwischen bestem und schlechtestem Produkt nicht einmal zehn Prozentpunkte lagen.

Renditedifferenzen zwischen Investmentthemen
Beim Blick auf die einzelnen Investmentthemen zeigt sich laut Analyse, dass Investoren in den vergangenen zwölf Monaten mit Fonds aus dem Bereich Big Data & AI am besten abgeschnitten hätten. Hier lag das Plus im Schnitt bei knapp zwölf Prozent, wie Tachtler erläutert. Die Themenfonds aus dem Robotics-Segment seien im Mittel auf einen Zuwachs von gut zehn Prozent gekommen. "Mit drei der neun Investmentthemen hätten Anleger über diesen Zeitraum dagegen im Mittel Geld verloren: Clean Energy, Digital Health und Future Mobility", sagt der Analyst.

Tachtler rät Investoren, genau auf die Zusammensetzung der Themenfonds und deren Einzelaktien zu achten, um keine Überraschungen zu erleben. "Innerhalb der einzelnen Themenfonds ist Diversifikation wichtig: Es macht einen großen Unterschied, ob die größten Positionen zehn oder 35 Prozent ausmachen – und ob im Produkt 100 oder gerade einmal 30 Aktien enthalten sind", so der HQ-Trust-Experte. Es lohne sich auch, auf die Aufnahmekriterien der Themenfonds für Aktien zu achten. Bestimmte Gewinn- oder Umsatzschwellen seien beispielsweise ein sinnvolles Qualitätskriterium.

"Die Vergangenheit zeigt, dass sich schwer prognostizieren lässt, welches das beste Investmentthema sein wird: Anleger sollten daher lieber breit streuen", meint Tachtler. Bei der Auswahl bestimmter thematischer Investmentkonzepte sei zudem eine Analyse der Produkte auch vor dem Hintergrund des bereits vorhandenen Portfolios unerlässlich. (fp)