Im schwierigen Börsenjahr 2022 hinkten 66 Prozent der aktiven Fondsmanager, die auf deutsche Aktien setzen, dem Vergleichsbarometer S&P Germany BMI hinterher. Dies zeigt die sogenannte S&P Indices versus Active (SPIVA) Europe Scorecard des Indexanbieters S&P Dow Jones Indices. Auf Sicht von zehn Jahren gelang es 77 Prozent der Portfoliolenker nicht, den Vergleichsmaßstab zu übertreffen.

Mit Blick auf 2022 stehen die Deutschlandaktien-Manager noch recht gut da. Bei europaweiten Aktienfonds schnitten 87, bei globalen 79 Prozent schwächer ab als der jeweilige Index. "Es war ein schwieriges Jahr für aktive Manager europäischer Aktien, wobei die Kategorie der paneuropäischen Aktien die höchste jährliche Underperformance-Rate seit Einführung der SPIVA Europe Scorecard im Jahr 2014 verzeichnete", sagt Anu Ganti von S&P Dow Jones Indices.

Erstmals Anleihen untersucht
Die Gesellschaft untersucht seit 2002 das Abschneiden aktiver Manager gegenüber den Börsenbarometern. Die SPIVA-Analyse startete zunächst für US-Fonds, seit 2014 untersuchen die Analysten auch in Europa beheimatete Fonds. Der Vergleich stützt sich nicht auf Standardbarometer wie den deutschen Leitindex Dax, sondern auf S&P-eigene Messlatten.

Die Analysten untersuchten 2022 erstmals auch das Abschneiden von Anleihen-Managern. "Die Verwalter von festverzinslichen Wertpapieren verzeichneten im Vergleich ein besseres Jahr", erläutert Ganti. In fünf von elf Kategorien erzielte über den Ein-Jahres-Horizont die Mehrheit der Manager eine Outperformance. "Über beide Anlageklassen hinweg stieg die Underperformance jedoch auf einen ähnlich hohen Durchschnittswert über einen Zehn-Jahres-Horizont an", schränkt Ganti ein. (ert)