Der Kursanstieg der großen US-Indizes im ersten Halbjahr basierte maßgeblich auf der Kursentwicklung von sieben Technologie-Mega-Caps: den "Magnificent Seven". Im Technologieindex Nasdaq 100 kamen diese sieben Titel zeitweise auf einen Anteil von mehr als 50 Prozent. Daher reduzierte die US-Börse Nasdaq zum 21. Juli dieses Jahres den Indexanteil der größten sieben Tech-Aktien in einem außerplanmäßigen Rebalancing des Nasdaq-100-Index von zusammen 55,4 auf 42,9 Prozent. Das führte kurzfristig zu deutlichen Kursveränderungen. 

Kursbewegungen durch Rebalancing
Wes Crill, Leiter Investmentstrategie bei Dimensional Fund Advisors, sagt: "Um den Tracking Error möglichst gering zu halten, mussten Manager von Nasdaq-100-Indexfonds die Gewichtungsanpassungen bis zum Handelsschluss am 21. Juli in ihren Portfolios umsetzen." Die Aktien, deren Gewichtung erhöht wurde, brachten in der Folge Mehrrenditen gegenüber dem Index. Entsprechend blieben jene Titel, deren Gewichtung reduziert wurde, hinter dem Index zurück. In den Tagen nach dem Rebalancing-Stichtag kehrten sich diese beiden Trends dann wieder um.

Diese Anpassungseffekte machen nach Meinung von Crill deutlich, dass auch passive Indexanlagen mit aktiven Anlageentscheidungen verbunden sind. Darauf sollten ihm zufolge auch passiv-investierende Anleger reagieren. Sein Ratschlag: Anstatt sich auf passive Anlagen zu konzentrieren, empfiehlt er, Alternativen in Betracht zu ziehen: "Diese bieten beispielsweise regelbasierte systematische Ansätze, also eine passive Vorgehensweise mit einer aktiven Komponente." (jh)