Die Mehrheit der Investmentfonds und ETFs, die mithilfe von künstlicher Intelligenz gesteuert werden, bleibt hinter der jeweiligen Vergleichsgruppe zurück. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" auf Basis von Daten der Fondsratinggesellschaft Scope. Demnach gelang nur drei von 16 Fonds eine nennenswerte Mehrrendite gegenüber der jeweiligen Vergleichsgruppe aktiv gelenkter Fonds.

So erreicht der Xtrackers AI and Big Data Ucits ETF der DWS im Jahr 2023 eine Rendite von fast 62 Prozent – immerhin 18,5 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt der Tech-Aktienfonds. Mit einer Rendite von 14 Prozent im vergangenen Jahr und einer Outperformance von 5,3 Prozentpunkten erreicht der Dividend Select Aktien des Linzer Hauses Kepler Fonds den zweiten Platz. Die Österreicher schlagen bei künstlicher Intelligenz einen anderen Ansatz ein als viele andere Häuser: Sie identifizieren damit Warnsignale und meiden entsprechende Aktien.

Große Unterschiede
Der First Private Wealth wiederum erreichte eine Rendite von 5,5 Prozent – 3,9 Prozentpunkte mehr als die Mischfonds-Vergleichsgruppe. Das Haus gelangte auch mit dem FP Artellium Evolution in die Auswertung. Dieser erreichte aber nur eine marginale Mehrrendite von 0,2 Prozentpunkten, ebenso der Ansa Global Q Equity Market Neutral mit 0,3 Prozentpunkten. Der Oddo BHF Artificial Intelligence bestach 2023 zwar mit einer Rendite von mehr als 40 Prozent, hinkte aber 2,5 Prozentpunkte hinter seiner Vergleichsgruppe hinterher.

Wie das Beispiel des First Private Wealth, der mit seinen mehr als 500 Millionen Euro Volumen als Mischfonds-Klassiker gelten darf, zeigt, ist das Feld bei der Auswertung des "Handelsblatts" sehr heterogen. Die Ansätze und das Ausmaß, inwieweit die Portfoliolenker künstliche Intelligenz bei der Investmentstrategie heranziehen oder in Titel aus der KI-Szene investieren, variiert stark. (ert)