Der irische Fondsanbieter Kleinwort Benson Investors (KBI) bekommt einen neuen Eigentümer. Amundi aus Frankreich wird 87,5 Prozent der Anteile von der Bankengruppe Oddo & Cie. übernehmen, teilten die Gesellschaften am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die verbleibenden 12,5 Prozent der Anteile gehen an die KBI-Geschäftsleitung.

Die Transaktion ist ein weiteres Puzzle-Stück in der Neuaufstellung der Unternehmensgruppe um Kleinwort Benson und die BHF Bank, die der Ex-Dresdner-Bank-Vorstand Lenny Fischer geformt hatte. Die französische Privatbank Oddo übernahm die BHF Kleinwort Benson Group zu Jahresbeginn, nachdem sie sich in einer Bieterschlacht gegen den chinesischen Investor Fosun durchgesetzt hatte.

Bankchef Philippe Oddo wollte das Geschäft auf die Eurozone konzentrieren, darum veräußerte er das Private-Banking-Geschäft der Marke Kleinwort Benson in Großbritannien und auf den Kanalinseln an die Société Générale. Nun ist auch ein Käufer für die Asset-Management-Tochter KBI gefunden.

Fondsmanager betonen Unabhängigkeit
KBI verwaltet 7,6 Milliarden Euro, hauptsächlich in globalen Aktienstrategien. Das Unternehmen mit Sitz in Dublin unterhält Niederlassungen in Boston und New York und beschäftigt 62 Mitarbeiter. Das verwaltete Vermögen stieg zwischen 2011 und 2015 nach eigenen Angaben um durchschnittlich 28 Prozent pro Jahr. "Mit der Expertise von KBI an den weltweiten Aktienmärkten wird das Angebot von Amundi im Bereich Aktienverwaltung deutlich erweitert, während KBI von Amundis Geschäftstätigkeit mit institutionellen Kunden und Retail-Kunden in Europa, Asien und im Nahen Osten profitiert", heißt es in der Mitteilung.

Im operativen Geschäft und mit Blick auf die Anlagestrategie bleibe KBI unabhängig. Sean Hawkshaw ist weiterhin Vorstandschef des Unternehmens, Noel O‘Halloran bleibt Chefanlagestratege. Amundi rechnet mit einer sofortigen Steigerung des Gewinns pro Aktie. "Parallel zu dieser Transaktion verstärken Oddo und Amundi ihre Zusammenarbeit, insbesondere durch das Cross-Selling ihrer Investmentexpertise", heißt es in der Mitteilung.

Die Übernahme muss von den Aufsichtsbehörden noch genehmigt werden. Die Unternehmen erwarten, dass die Transaktion im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen ist. (bm)