Aktiven Fondsmanagern ist es 2023 in deutlich geringerem Maße gelungen, ihre Vergleichsindizes zu übertreffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Ratinggesellschaft Scope. Demnach haben im vergangenen Jahr lediglich 460 aktive Aktienfonds ihre Benchmark übertroffen. Die sogenannte Outperformance-Ratio lag damit bei 23,3 Prozent. Im Jahr 2022 hatte die Quote noch zehn Prozentpunkte höher gelegen. Die Scope-Analysten untersuchten fast 2.000 Aktienfonds.

Als beste Fondskategorie erwies sich "Aktien Asien-Pazifik ex Japan". Immerhin 45,6 Prozent der Manager gelang es im vergangenen Jahr, das Referenzbarometer zu schlagen. Auch dies stellt einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr dar. 2022 hatten noch 49,2 Prozent der Fondslenker die Benchmark übertroffen. Als Grund für das gute Abschneiden der Fonds dieser Kategorie verweisen die Scope-Analysten auf die schlechte Wertentwicklung in China. Indem die Portfoliolenker chinesische Aktien untergewichteten, konnten sie ein besseres Ergebnis als der Index erzielen.

Rückschlag für Deutschland-Manager
Eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr erreichten die Manager der Kategorie "Aktien Emerging Markets". Die Outperformance-Ratio lag hier 2023 bei 38,7 Prozent. Damit schoben sich die Manager auf Rang zwei vor. Im Vorjahr hatten die Lenker nur eine Quote von 26,8 Prozent geschafft und waren damit auf dem drittletzten Platz gelandet. Auch hier spielte den Scope-Analysten zufolge der "China-Effekt" eine entscheidende Rolle. Die Volksrepublik hat im Vergleichsindex MSCI Emerging Markets einen Anteil von 26,5 Prozent, im MSCI AC Pacific ex Japan gar von 30,4 Prozent.

Einen herben Rückschlag erlitten wiederum die Manager der Kategorie "Aktien Deutschland". Mit einer Outperformance-Quote von lediglich 7,8 Prozent fiel die Gruppe auf einen der letzten Ränge zurück. Im Vorjahr hatten hingegen noch stolze 40 Prozent der Deutschland-Aktien-Manager den MSCI Germany übertroffen.

Nebenwerte als Nachteil
Den dramatischen Rückfall begründen die Scope-Analysten mit der sehr guten Wertentwicklung der Aktien von SAP und Siemens, die im Vergleichsindex hoch gewichtet sind. "Fondsmanagern dürfte es schwergefallen sein, in einem diversifizierten Portfolio beide Titel noch höher zu gewichten", erläutern die Scope-Analysten. Zudem hätten die deutschen Nebenwerte vergleichsweise geringe Kursgewinne eingefahren. Da jedoch viele Fonds Small- und Mid-Caps beimischen, habe den Managern dies 2023 einen Performance-Nachteil eingebrockt, so die Scope-Experten. (ert)