Vor genau zehn Jahren befragte FONDS professionell die heimischen Wertpapierpools nach der Altersstruktur ihrer angebundenen Vermögensberater. Bereits damals zeigte sich, dass der Mangel an Nachwuchs das Durchschnittsalter der Akteure im Finanzvertrieb laufend anhob. Mit 55 Prozent waren die meisten Berater im Jahr 2012 zwischen 45 und 60 Jahre alt.

Zehn Jahre später liegen FONDS professionell nun neue Daten der Wirtschaftskammer zur Altersstatistik der heimischen Vermögensberater vor. Die schlechte Nachricht vorab: Die Situation hat sich nicht verbessert, sondern sogar verschärft, mittlerweile sind 60 Prozent der Berater über 45 Jahre alt. Schon acht Prozent der aktiven Berater überschreiten das Regelpensionsalter. Problematisch ist zudem, dass die Zahl der Vermögensberater in den vergangenen zehn Jahren parallel dazu kontinuierlich zurückgegangen ist. Dieses Bild könnte sich nun allerdings drehen, denn der Beruf des Vermögensberaters hat an Attraktivität gewonnen.

Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass der Beruf auch in Krisenzeiten für ein sicheres Einkommen sorgen kann, und durch den Digitalisierungsschub, den die Branche erfahren hat, wurde das Berufsbild auch für junge Menschen ­interessanter. Jüngste Zahlen von Wirtschaftskammer und FMA bestätigen diesen Trend: Erstmals seit Jahren wächst die Zahl der Berater wieder. Diese positive Dynamik gilt es nun zu nutzen, um langfristig frisches Blut in die Branche zu bekommen, denn das demografische Problem ist trotz der positiven Tendenzen bei Weitem noch nicht überwunden. Wie dies gelingen könnte, zeigen einige Vertriebe, die Neueinsteigern ein Ausbildungsangebot mit Festanstellung bieten – ein Anfang wäre also gemacht. (gp)