Mehr als drei Jahrzehnte kannten die Zinsen im Trend nur eine Richtung: abwärts. Dementsprechend leicht war es, mit Anleihen Geld zu verdienen, denn die Kurse der ausstehenden Papiere gewannen dank des Zinstrends immer weiter an Wert. Doch diese Zeiten sind offensichtlich vorbei.

Seit rund einem Jahr steigen die Zinsen wieder – zwar eher gemächlich, aber doch spürbar. Wer heute in zehnjährige Anleihen der Bundesrepublik Deutschland investiert, darf inzwischen wieder mit einer annualisierten Rendite von rund 0,5 Prozent rechnen. Vor einem Jahr hätte ein Investor noch Negativzinsen in Kauf nehmen müssen.

In allen wichtigen Kategorien steht auf Jahressicht ein Minus
Diese Bewegung geht mit Kursverlusten ausstehender Anleihen einher. Und an genau dieser Stelle wird das abstrakte Gerede von der Zinswende sehr konkret: Fonds, die vor allem auf langlaufende Renten aus der Eurozone setzen, verloren in den zwölf Monaten bis zur Jahreshälfte im Durchschnitt 4,6 Prozent an Wert, zeigen Zahlen des deutschen Branchenverbands BVI. Das überschreitet das Risikobudget so manchen Anlegers – und das ist ausgerechnet mit Anleihen passiert, die früher mal als Witwen-und-Waisen-Papiere galten.

Andere Rentenfonds sind nicht ganz so schlimm abgerutscht, doch in allen wichtigen Kategorien steht auf Sicht von zwölf Monaten ein Minus. In der Bilderstrecke oben hat FONDS professionell ONLINE die wichtigsten Zahlen grafisch aufbereitet – einfach weiterklicken! (bm)