Die venezolanische Regierung hat vergeblich versucht, die Bank of England (BoE) zur Herausgabe ihres Goldbestände zu bewegen. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Es soll sich dabei um 14 Tonnen Gold im Wert von rund 552 Millionen US-Dollar handeln, die in den Tresoren der englischen Zentralbank lagern. Die BoE wollte den Vorgang auf Anfrage der FAZ nicht kommentieren.

Laut Medienberichten besteht die englische Notenbank auf der strikten Einhaltung gewisser Standardmaßnahmen, um Geldwäsche zu verhindern. Bevor das Gold ausgehändigt wird, muss demnach erst klar sein, was Venezuelas Regierung mit dem Edelmetall machen will. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass Staatspräsident Nikolás Maduro oder ein anderes ranghohes Regierungsmitglied das Gold beschlagnahmt, um sich persönlich zu bereichern.

Auch die Deutsche Bundesbank lagert Gold im Ausland
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Regierungen ihre Goldvorräte bei ausländischen Zentralbanken lagern. Die Deutsche Bundesbank etwa hat in der Vergangenheit schon häufiger erklärt, wie sinnvoll es ist, Teile der nationalen Goldreserven an internationalen Handelsplätzen wie London oder New York zu halten. 

Die Argumentation der Bundesbank: An Handelsplätzen wie der britischen Hauptstadt kann man Währungsreserven bei Bedarf schnell zu guten Preisen verkaufen. Von den 3.374 Tonnen Gold der Bundesbank lagern heute nach FAZ-Informationen 1.236 Tonnen in New York und 427 Tonnen bei der Bank of England. (fp)