Auch das bereits nach unten korrigierte Wachstumsziel der chinesischen Regierung wird 2015 nur schwer zu erreichen sein, glaubt die amerikanische Plattform "Sober Look". Eine Fundamentalanalyse der Finanzblogger lässt sogar auf eine regelrechte Talfahrt schließen. Ein Plus von sieben Prozent peilen Premier Li Keqiang und seine Regierungsmannschaft an. Die meisten Ökonomen hielten das bis dato für machbar.

Das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat die Marke von zehn Billionen US-Dollar überschritten. Ein siebenprozentiges Wachstum entspricht einer zusätzlichen Wertschöpfung von 700 Milliarden US-Dollar pro Jahr – das entspricht wiederum der Wirtschaftsleistung von Schweden und Polen zusammen. Schon die schiere Größe der chinesischen Wirtschaft schränke ihr Wachstumspotenzial ein, weiß auch Li Keqiang. "Es stimmt, wir haben unser Wachstumsziel etwas nach unten korrigiert, aber es wird auf keinen Fall einfach sein, dieses Ziel zu erreichen", sagte er kürzlich der chinesischen Presse.

Die Regierung werde alles daran setzen, um einer sogenannten "harten Landung" zu entgehen, schreiben die Finanzblogger abschließend. Es sei also davon auszugehen sein, und dazu hat sich auch Li Keqiang im Rahmen der jährlichen Parlamentstagungen bekannt, dass es weitere geldpolitische Anreize geben wird, sollte sich das BIP-Wachstum dem unteren Ende der vorgegebenen Bandbreite nähern. (dw)


Ist es möglich, dass wir tatsächlich eine harte Landung der chinesischen Konjunktur erleben? Die Charts in unserer Bilderstrecke sprechen eine eindeutige Sprache.