Banken in Deutschland sind beim Klimaschutz schlecht aufgestellt. In einem Rating der Umweltorganisation WWF erreichte kein einziges deutsches Institut die beiden Top-Kategorien, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Die Deutsche Kreditbank DKB schaffte es im Privatkundengeschäft auf Stufe drei und schnitt damit von allen Geldhäusern hierzulande noch am besten ab. Im Firmenkundengeschäft teilt sich die Bank den dritten Rang mit der ING und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Dabei steht das Thema Nachhaltigkeit sehr wohl auf der Agenda der Institute, beobachtet der WWF – der interessanterweise selbst seit Kurzem in Sachen "grüne Geldanlage" als Berater für die Finanzbranche fungiert. Die bislang ergriffenen Maßnahmen wären aber nicht ausreichend, um die Kriterien für eine "zukunftsfähige Bank 2025" zu erfüllen. Diese Auszeichnung vergibt die Organisation an Geldhäuser, die bereit sind, bis zum Jahr 2025 acht grundlegende Prinzipien einzuführen. Unter anderem muss sich das Institut öffentlich dazu bekennen, zur umwelt- und klimaverträglichen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen.

Klimawandel verändert Industrie
Nach Einschätzung des WWF ist umwelt- und klimafreundliches Handeln für Banken keine Gewissensfrage, sondern existenziell. Denn der Klimawandel verändere die Industrie derart umfassend, dass Banken "immense finanzielle Verluste" erleiden könnten, wenn sie sich nicht umstellten.

Daran aber hapert es. Laut WWF ist der Anteil an nachhaltigen Finanzprodukten noch sehr gering. Einige Banken würden zudem nach wie vor "fragwürdige Projekte und Unternehmen" finanzieren. "Gemessen an der Dringlichkeit des Handelns, sind die großen deutschen Banken weit entfernt von einer systematischen Integration von Nachhaltigkeit in ihren Kerngeschäftsfeldern", so das Fazit der Studie. (fp)