Laut US-Notenbankchef Jerome Powell signalisieren die jüngsten Wirtschaftsdaten, dass die Inflation wieder auf ihren Abwärtspfad zurückkehrt. Vor einer Lockerung der Geldpolitik brauche es diesbezüglich aber weitere Belege, betonte er am Dienstag (2.7.) auf dem Symposium der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra.

Konkrete Angaben zum Zeitpunkt der ersten Zinssenkung wollte er nicht machen, räumte aber ein, dass die Fed bei der Senkung der Inflation "ziemlich große Fortschritte" gemacht habe. Weitere seien begrüßenswert. Die Fed sei sich jedoch bewusst, dass es "zweiseitige Risiken gibt, die wir in den Griff bekommen müssen", so Powell auf einer Podiumsdiskussion mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Brasiliens Zentralbankchef Roberto Campos Neto.

Eine wichtige Inflationskennzahl legt kaum noch zu
"Weil die US-Wirtschaft stark ist und der Arbeitsmarkt stark ist, haben wir die Möglichkeit, uns Zeit zu nehmen und es richtig zu machen", sagte Powell. "Und genau das haben wir vor." Das von der Fed bevorzugte Maß für die zugrunde liegende Inflation zeigte im Mai den geringsten Anstieg seit sechs Monaten: Der sogenannte PCE-Deflator legte im Monatsvergleich um nur 0,1 Prozent zu. (Bloomberg/fp)