US-Hedgefondsmanager Michael Burry setzt verstärkt auf Nebenwerte aus dem Value-Segment, weil er dort langfristig ein hohes Wertsteigerungspotenzial vermutet. "Die Blase bei passiven Investments über ETFs und Indexfonds und der Trend hin zu sehr großen Volumina bei Asset Managern hat Value-Nebenwerte weltweit verwaisen lassen", so Burry auf Anfrage von "Bloomberg". Jüngst legte sein Unternehmen Scion Asset Management aus dem kalifornischen Cupertino Engagements bei mindestens vier kleinen Unternehmen in den USA und Südkorea offen, berichtet die Nachrichtenagentur.

Burry hatte in der Finanzkrise 2008 ein Vermögen verdient, weil er rechtzeitig erkannt hatte, dass die Blase am US-Immobilienmarkt platzen würde. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch Michael Lewis' Buch "The Big Short" bekannt, das auch verfilmt wurde. Burry steht Pate für eine der Hauptrollen – verkörpert durch Hollywood-Star Christian Bale.

2021 dürften Indexfonds in den USA aktiv verwaltete Portfolios überholt haben
Nun sieht der "Contrarian" offensichtlich eine neue Chance gekommen, gutes Geld zu verdienen. Denn das meiste Geld aus ETFs und anderen Indexfonds fließt in Aktien mit hoher Marktkapitalisierung, vorbei an kleineren Titeln.

Insbesondere in den USA schichten Investoren Milliarden aus aktiv gemanagten Fonds in ETFs um. Moody's Investors Service prognostiziert, dass in den Vereinigten Staaten im Jahr 2021 mehr Geld in Indexfonds stecken wird als in aktiv verwalteten Portfolios, berichtet Bloomberg. Dieser Trend ging einher mit einer kräftigen Underperformance von Value-Aktien. Seit einiger Zeit hinken auch Nebenwerte dem breiten Markt hinterher. "Es gibt so viele Möglichkeiten – und nur so wenige aktive Manager, die versuchen sie zu nutzen", zitiert Bloomberg Burry. (bm)