Die Emerging Markets konnten die hohen Erwartungen einiger Investoren zuletzt zwar nicht erfüllen. Aktuell sind die Aussichten sowohl für Aktien als auch für Anleihen aus den Schwellenländern aber wieder sehr gut. Davon ist zumindest Cornel Bruhin, Portfoliomanager im Team Emerging Markets/Corporate Debt bei Mainfirst Asset Management, überzeugt. Für ihn ist es daher "ein Muss" entsprechende Investments aufzustocken. 

"Wir sind der Überzeugung, dass wir uns seit 2020 in einem neuen Zyklus für Value-Anlagen befinden, zu denen Schwellenländeranlagen zählen", schreibt Bruhin in einem aktuellen Marktkommentar. Diese seien historisch tief bewertet und eröffneten Chancen. Aktien böten aufgrund ihrer historisch tiefen Bewertungen enormes Potenzial. "Auch für festverzinsliche Anlagen sind die Aussichten sehr gut", so Bruhin.

Höchste Realrendite
Der Portfoliomanager richtet den Blick vor allem auch auf Brasilien. Das Land habe bereits in vergangenen Zyklen brilliert und biete derzeit die höchste Realrendite. Im Jahr 2021 hat Brasilien rasch reagiert und die Zinsen binnen weniger Monate massiv bis auf 13,75 Prozent erhöht. Die Inflationsrate ist schnell zurückgegangen, im Juli 2023 lag sie laut Bruhin bei 3,1 Prozent. Das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2023 habe 1,9 Prozent betragen. Anfang August hat die Zentralbank den Zins dann erstmals wieder um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, Mitte September um weitere 0,5 Prozentpunkte. "Die Zinssenkungen dürften das Wachstum weiter stimulieren", stellt Bruhin fest. Und in anderen rohstoffproduzierenden Märkten würden ähnlich gute Bewertungen und Aussichten winken. (am)