Mit einem insgesamt verwalteten Fondsvolumen, das derzeit bei knapp 7,7 Milliarden Euro steht, rangiert der Nordea 1 Stable Return Fund schon seit längerem unter den größten Zehn seiner Klasse. Und die risikobereinigten Performanceergebnisse über verschiedene Vergleichszeiträume des von Asbjørn Trolle-Hansen und seinem Team gemanagten Fonds haben dazu beigetragen, dass der Fondsmanager inzwischen ohne Zweifel zu den Stars der Multi-Asset-Szene in Deutschland und Österreich gehört.

Doch ausgerechnet zum zehnten Geburtstag lässt die Wertentwicklung Wünsche offen. Der Fonds blieb im ersten Halbjahr deutlich hinter Konkurrenz und Benchmark zurück. Auch wenn der Stable Return durch die starken Rückschläge bei Indizes und Vergleichsgruppe im dritten Quartal wieder zu den Top-Performern aufschließen konnte: Ein Plus für 2015 von 2,8 Prozent per Ende Oktober liegt deutlich unter den Marken, die der Fonds in den vergangenen Jahren setzen konnte.

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Zeitweise ins Hintertreffen geraten
Vor diesem Hintergrund räumt Trolle Hansen im Gespräch mit FONDS professionell ein, dass gerade in den ersten beiden Quartalen Konzepte, die stark auf einen Bullenmarkt bei Aktien setzten, aus Performancesicht zeitweise die Nase vorn hatten. "Aufgrund unseres konservativen Ansatzes sind wir in dieser Zeit ein wenig hinterhergehinkt", so Trolle Hansen. Im dritten Quartal – als viele Marktteilnehmer die Erfahrung machten, dass die Volatilität überraschend schnell zurückkehren kann – sei es schon wieder deutlich besser gelaufen,.

Stabilität der Returns priorisiert
In dieser Phase habe sich der Ansatz des Nordea 1 Stable Return Fund, auf Titel und Märkte zu setzen, die ein erheblich geringeres Risiko aufweisen, erneut ausgezahlt. "Unser wichtigstes Ziel in diesem Fonds ist es, wie der Name schon sagt, die Stabilität der Returns möglichst zu erhalten", erklärt Trolle Hansen die grundsätzliche Ausrichtung seines Fonds und räumt ein: "Das bringt es mit sich, dass wir in sehr starken Aktienphasen etwas zurückfallen." Deshalb sei es geradezu ein Segen für ihn und seine Mitstreiter, dass es immer wieder zu schwankungsintensiven Zeiten an den Märkten komme, in denen die Investoren daran erinnert würden, dass jede Kapitalanlage mit Risiken behaftet sei.

Keine Wachstumssorgen
Sorgen im Hinblick auf die erreichte Größe seines Fonds macht sich Trolle Hansen nicht. "Als wir vor zehn Jahren gestartet sind, haben wir ein Gesamtvolumen von gut fünf Milliarden Euro im Bereich Multi Asset verwaltet", so der Nordea-Mann. Bis heute sei dieser auf rund 80 Milliarden Euro angewachsen. Etwa 60 Prozent davon seien institutionelle Gelder, gut 40 Prozent Investments von Privatanlegern. "Solange wir es schaffen, in Zeiten extrem niedriger Zinsen eine gute Performance mit einem Absolute-Return-Ansatz zu erreichen, werden viele unserer Kunden uns auch künftig die Treue halten", ist Trolle Hansen überzeugt.

Natürlich gebe es eine gewisse Kapazitätsgrenze für nahezu jede Anlageform. "Aber ich glaube nicht, dass wir schon an diesem Punkt angekommen sind", so Trolle Hansen. "Wir bewegen wir uns mit unseren Investments in sehr liquiden Instrumenten, sodass wir ohne Mühe ein Volumen von 20 Milliarden Euro in unserem Fonds oder sogar deutlich darüber managen könnten."

Stärke in schwachen Marktphasen
Warum sich sein Fonds insbesondere in abwärts gerichteten Märkten vergleichsweise gut entwickelt, erklärt Trolle Hansen so: "Unser Trumpf liegt in der Konzentration auf ein ausgewogenes Risiko unserer Investments." Viele Multi-Asset-Manager würden mit einer gewissen Begeisterung erzählen, dass sie aus nahezu allen Assetklassen auswählen können. "Am Ende entscheiden sich die meisten dann doch für nur zwei oder drei, von denen sie glauben, dass diese wirklich outperformen werden", so Trolle Hansen. Auf diese Weise aber würden sie im Grunde auch gleich wieder das Potenzial oder die Fähigkeit zur Balance, die ein Multi-Asset-Portfolio biete, zerstören.

Dass es mit diesem Konzept in einem Quartal auch einmal zu Mittelabflüssen kommen könne, nimmt Trolle Hansen gelassen hin. "Ein Quartal mit geringen Zuflüssen oder auch leichten Abflüssen kann mich nicht beunruhigen", so der Fondsmanager, "zumal wir seit August wieder einen deutlichen Anstieg neu zufließender Mittel im Fonds beobachten." Das zeige seiner Ansicht nach, dass die Investoren in seinem Fonds dessen Funktionsweise durchaus verstanden haben, nämlich dass auch der Stable Return auf lange Sicht von guten Erträgen aus Aktieninvestments abhängig sein wird, auf kurze Sicht aber aufgrund des umgesetzten Risikomanagements viel weniger mit der Aktienmarktentwicklung korreliert sei als zahlreiche andere Fonds. (hh)


Das vollständige Interview, in dem sich Trolle Hansen unter anderem auch zur aktuellen Asset Allocation seines Fonds sowie zur allerorten diskutierten möglichen Zinsanhebung durch die Federal Reserve und das Schlüsselpersonenrisiko im Nordea 1 Stable Return Fund äußert, lesen Sie in der aktuellen Printausgabe 4/2015 von FONDS professionell oder im E-Magazin (nur für angemeldete Benutzer).