"Whatever it takes" – was immer nötig sein wird. Mit diesem Nebensatz schaffte Mario Draghi am 26. Juli 2012 die Wende in der Eurokrise. Bis dahin war es trotz des Einsatzes von Hunderten Milliarden Euro nicht gelungen, das Vertrauen in Banken, Schuldenstaaten und die Währung zu stabilisieren. Das größte Notenbank-Interventionspaket in der europäischen Geschichte, für das auch ­Tabus wie der Ankauf von Staatsanleihen zu brechen waren, reichte nicht aus, die Märkte zu beruhigen, erst Draghis Worte vermochten das.

Reichlich Spielraum
Bemerkenswerterweise musste die EZB im ­Rahmen ihrer "Outright Monetary Transactions", die an die Stelle des "Securities Markets Programme" traten, bisher noch kein Wertpapier kaufen. "Quantitative Easing" ist in Europa bisher nur eine Option, worin man sich von anderen Regionen und Staaten beziehungsweise deren Notenbankpolitik abgrenzt.

Tatsächlich verkürzt die EZB ihre Bilanz – entgegen der öffentlichen Wahrnehmung – schon wieder. Anfang September sorgten die Währungshüter erneut für Schlagzeilen, als sie die Leitzinsen auf symbolische 0,05 Prozent senkten und ankündigten, ABS-Papiere, also verbriefte Kredite, die mit Sicherheiten unterlegt sind (Wohnbau, Auto etc.), direkt kaufen zu wollen, um Rezes­sion und Deflation zu bekämpfen. Der Spielraum dafür ist jedenfalls gegeben. (dw)


Welche "Krisenmaßnahmen" hat die EZB bislang ergriffen, wie hat sich ihre Bilanz daraufhin entwickelt und was machen Fed, Bank of England und Bank of Japan? Das und mehr erfahren Sie in unserer Bilderstrecke oben!