Österreichs Fondsindustrie hatte es im Jahr 2018 aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten nicht leicht. Die heimischen Kapitalanlagegesellschaften (KAGs) verwalteten zum 31. Dezember 173,8 Milliarden Euro an Fondsvermögen. Das entspricht einem Rückgang um 5,4 Prozent (Minus zehn Milliarden Euro) innert eines Jahres wie der unlängst veröffentlichte Bericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) zum Fondsmarkt zeigt.

Über das Jahr 2018 konnten demnach lediglich Immobilienfonds ein positives Wachstum erzielen – hier war das Plus mit 10,8 Prozent (plus 0,8 Milliarden Euro) dafür beachtlich. Alle anderen Fondskategorien mussten negative Ergebnisse hinnehmen. Ursache für den Rückgang sind laut den Angaben vorwiegend Kurswertverluste (insbesondere im vierten Quartal 2018), die dem holprigen Anlagejahr 2018 geschuldet sind. Der Bericht zeigt keine Mittel-Zu- oder -Abflüsse.


Den stärksten Rückgang hatten Geldmarktfonds mit fast zehn Prozent. Die genaue Aufschlüsselung sehen Sie in der Klickstrecke oben.


Die Zahlen zeigen darüber hinaus auch einen Markt, der strukturell in Bewegung ist. Nach zwei Verschmelzungen (Erste Sparinvest KAG mit Erste Asset Management und Amundi Austria mit Pioneer Investments Austria) sind am österreichischen Markt nur noch 16 KAGs statt davor 18 zugelassen. Die verschmolzenen Unternehmen waren beide auch AIFM, gleichzeitig hat ein weiterer AIFM 2018 seine Registrierung zurückgelegt. Doch trotz dieser Konsolidierung stiegen insgesamt die Zulassungen von AIFM und Verwaltern Europäischer Risikokapitalfonds (EuVECA) erneut an. Es wurden vier neue AIFM registriert (zwei davon auch als EuVECA-Verwalter). Damit gibt es nun 50 österreichische AIFM, im Jahr 2014 waren es 40.

Von den nunmehr 16 österreichischen KAGs verfügten 14 auch über eine Konzession als AIFM. Alle fünf zugelassenen Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften verfügen gleichzeitig über eine zusätzliche AIFM-Konzession. Vier Unternehmen verfügen ausschließlich über eine Konzession als AIFM. 27 weitere Unternehmen sind als AIFM nicht konzessioniert aber registriert – worunter sieben wiederum auch als EuVECA-Verwalter zugelassen sind. Genauere Zahlen sind der Klickstrecke oben zu entnehmen

Brexit
Auch Brexit-Folgen spürt der FMA-Bericht auf: Mit Blick auf den anstehenden Austritt der Briten aus der EU ist zu beobachten, dass Fonds aus Großbritannien vermehrt ihren Sitz in andere EU-Mitgliedsstaaten verlegen. Alleine im zweiten Halbjahr 2018 ist die Anzahl der in Österreich zum Vertrieb notifizierten Fonds aus Großbritannien um 75 OGAW gesunken, heißt es. (eml)