Die unlängst veröffentlichte Falschgeldstatistik der Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zeigt eine erfreuliche Entwicklung. 7.977 gefälschte Banknoten wurden im Jahr 2019 aus dem Verkehr gezogen – um 31,8 Prozent weniger als 2018. Der Schaden liegt bei 551.950 Euro (minus 14 Prozent). Der Grund für den Rückgang liegt laut OeNB-Direktor Eduard Schock in den erhöhten Sicherheitsstandards der Europa-Serie.

Gleichzeitig entwickeln sich die Aufgriffszahlen immer auch in Wellen. Die Möglichkeit, als Privater oder als Geschäftstreibender betrogen zu werden, erhöht sich, wenn neue Tricks um sich greifen. In Deutschland warnte Ende des Vorjahres das Bundeskriminalamt so wie mehrere Polizeibehörden vor "Movie Money" ("Filmgeld").

Schlechte Fälschungen oft nicht erkannt
Seit Mitte 2019 zeigt sich "europaweit eine deutliche Zunahme" dieser Banknoten, die eigentlich für den Entertainmentbereich gedacht sind, warnte im November etwa die Polizei Brandenburg. Produziert für Filmaufnahmen, Theaterproduktionen oder Zaubershows müssen sich diese "Blüten" dem Gesetz nach deutliche von echtem Bargeld unterscheiden. Betrüger setzen die Scheine gern an Orten mit einer hohen Kundenfrequenz ein und kommen damit durch, weil in der Eile auch grobe Unterschiede oft nicht wahrgenommen werden. Es überrascht denn auch nicht, dass Filmgeld beim Oktoberfest auftauchte.

In der Regel wären die Scheine bei näherer Betrachtung auch von Laien rasch als nicht echt zu erkennen. Sie sind meist vergrößert oder verkleinert, statt der Unterschrift des Notenbank-Präsidenten prangt der Schriftzug "Movie Money" oder sie tragen am Rand den Hinweis "Is to be used for motion props" oder "This is not legal". Wer damit aufgegriffen wird hat – im Unterschied zu einem Bündel professionell gefälscher Blüten – kaum Rechtfertigungsbedarf. Dennoch lässt sich damit Kasse machen.

Kleine Scheine prüfen
Nicht alle Produzenten halten sich freilich an eine deutliche Unterscheidbarkeit. Auf Amazon genügt eine Suchanfrage, um Exemplare zu finden, auf denen zumindest die Vorderseite den Originalen täuschend ähnelt. In Bayern registrierte das Landeskriminalamt in Bayern vergangenen Oktober allein innert zwei Wochen 40 Fälle, in denen Filmgeld in den Umlauf kam. Erschwert wird die Sache auch dadurch, dass solche Fälschungen oft kleinere Noten zwischen fünf und fünfzig Euro betreffen, wo kaum jemand eine Notwendigkeit zur Prüfung vermutet.

"Falscher 50er"
In Österreich hatte die 50-Euro-Banknote mit 46,9 Prozent, den größten Anteil am sichergestellten Falschgeld. Gefolgt von der 20-Euro-Banknote mit 21,2 Prozent und der 100-Euro-Banknote mit 19,2 Prozent.

Österreichischer Falschgeld-Hotspot ist der Ballungsraum Wien mit 35,9 Prozent aller Fälschungen, gefolgt von der Steiermark mit 14,2 Prozent sowie Niederösterreich mit 11,7 Prozent. Wer Falschgeld annimmt, weil er es zu spät erkennt, muss dieses ohne Entschädigung abliefern. Die Weitergabe ist strafbar. (eml)