Die weltweiten Dividenden sind laut dem Janus Henderson Global Dividend Index im Jahr 2022 um 8,4 Prozent auf den Rekordwert von 1,56 Billionen US-Dollar gestiegen. Das Dividendenwachstum war so kräftig, dass zwölf Länder Rekordausschüttungen in US-Dollar verzeichneten. Dazu gehörten die USA, Kanada, Brasilien, China, Indien und Taiwan. Zahlreiche andere Länder wie Frankreich, Japan, Australien und Deutschland verzeichneten Rekorde in ihren Landeswährungen.

Deutsche Unternehmen haben überproportional zum Dividendenwachstum in Europa beigetragen, wie Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors, erklärt. "97 Prozent der deutschen Unternehmen in unserem Index erhöhten ihre Ausschüttungen oder hielten sie konstant", so Brogt. Die gezahlte Gesamtsumme von 43,3 Milliarden Euro habe den Höchststand von 2018 übertroffen, auch wenn sie aufgrund der Euro-Schwäche in US-Dollar gerechnet niedriger gewesen sei.

Energie- und Finanztitel sorgen für Hälfte des Dividendenanstiegs
Steigende Energiepreise führten dazu, dass die Öl- und Gasproduzenten ihre Ausschüttungen um zwei Drittel erhöhten. Sie trugen fast ein Viertel zum weltweiten Dividendenanstieg 2022 bei. Banken und andere Finanztitel, insbesondere in den USA, Großbritannien und Europa, trugen ein weiteres Viertel zum Jahreswachstum bei. Darüber hinaus sorgten hohe Frachtkosten bei Transportunternehmen weltweit für Auftrieb, während die Sektoren Auto und Luxusgüter die wichtigsten Treiber für das Dividendenwachstum in Europa waren. Insgesamt erhöhten 88 Prozent der Unternehmen weltweit ihre Dividenden oder hielten sie konstant.

Für 2023 langsameres Wachstum erwartet
Janus Henderson prognostiziert für 2023 Zahlungen in Höhe von 1,60 Billionen US-Dollar und damit einen Anstieg von 2,3 Prozent. Jane Shoemake, Client Portfolio Manager für Global Equity Income, sagt, die Dividendenaussichten seien noch ungewiss: "Inflation, das Ausmaß weiterer Zinserhöhungen und geopolitische Risiken trüben das Bild." Der Cashflow der Unternehmen werde sowohl durch die geringere Nachfrage als auch durch die höheren Kosten für die Kreditbedienung unter Druck geraten, was den Spielraum für Dividendenwachstum einschränke. "Ausschlaggebend ist, dass Dividenden weit weniger volatil sind als Gewinne und die globale Dividendendeckung, also das Verhältnis zwischen Gewinnen und Dividenden, derzeit hoch ist. Daher halten wir trotz aller Ungewissheiten ein weiteres Dividendenwachstum im Jahr 2023 für möglich", so Shoemake. (fp)