Der Brexit-Entscheid der Briten dürfte für Schwellenländer mehr positive als negative Folgen haben, erwartet Anthony Cragg, Senior-Portfoliomanager bei Wells Fargo Asset Management. "Es mag merkwürdig erscheinen, positiv von einem negativen Ereignis wie dem Brexit zu sprechen, aber letztlich ist Geldanlage eine Frage von Relativitäten – man muss entscheiden, was mehr und was weniger attraktiv ist", sagt Cragg.

Großbritannien und Europa halte er nach dem Brexit für weniger attraktiv, wohingegen Schwellenländer insbesondere in Asien an Attraktivität gewonnen hätten. Wegen der Risiken mache er sich keine großen Sorgen: "Wenn überhaupt, nehmen sie ab, auch wenn es sie natürlich immer noch gibt."

China und Indien gefallen am besten
Anleger nehmen Europa und Großbritannien jetzt weniger als sichere Häfen wahr, sagt Cragg. Asien dafür aber mehr. Bestätigt werde das durch die recht stetigen Kapitalzuflüsse, die zuletzt zu beobachten waren, zum Beispiel rund eine Milliarde US-Dollar an Nettozuflüssen in die asiatischen Aktienmärkte bis Ende Juli. "Die Schwellenländer sind wieder gefragt, weil sie Wachstum bieten", so der Portfoliomanager. Allein China mache 35 Prozent des weltweiten Wachstums aus.

Vor allem asiatische Schwellenländer bieten laut Cragg derzeit am meisten Potenzial – allen voran China und Indien, aber auch Indonesien und die Philippinen seien attraktiv. Zudem hat Wells Fargo die Untergewichtung von Brasilien und Russland aufgehoben. "Darüber hinaus gab es zuletzt eine breitere Ansammlung an Chancen rund um die Welt als in den vergangenen Jahren", sagt Cragg. Insgesamt gebe es derzeit also weltweit attraktive Investmentmöglichkeiten. (fp)