Immer wieder untersuchen Analysen, ob aktive Portfoliomanager es schaffen, den Markt zu schlagen. Und immer wieder kommen sie zum gleichen Ergebnis: Nur wenigen Investmentprofis gelingt dieses Kunststück. Das gilt jedoch nicht für alle Investmentbereiche, und es gibt große Unterschiede. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung von Florian Ehrlinger, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust.

Ehrlinger hat die Performance nach Kosten von rund 2.750 aktiv gemanagten Fonds in den vergangenen zehn Jahren analysiert. Dabei teilte der Analyst die Produkte gemäß ihrer drei Investmentstile ein: Value, Growth sowie Blend – eine Gattung, bei der der Fondsmanager aus beiden Bereichen Aktien auswählen darf. Die Rendite der Fonds verglich Ehrlinger mit den jeweiligen MSCI-Indizes: dem MSCI ACWI Growth, dem MSCI ACWI Value sowie dem MSCI ACWI – mit interessanten Resultaten.

Sechs Mal in zehn Jahren
"In den vergangenen zehn Jahren gelang es den Fondsmanagern im Bereich Growth immerhin sechs Mal, ihren Vergleichsindex zu schlagen", berichtet der Kapitalmarktanalyst. Die Outperformance auf den MSCI ACWI Growth habe in diesen Jahren im Schnitt bei 4,2 Prozentpunkten gelegen. "Auffällig ist, dass in allen sechs Jahren, in denen die Growth-Manager besser waren als der Vergleichsindex, Growth-Aktien besser abschnitten als Value-Titel", so Ehrlinger. 2020, als die Growth-Outperformance am stärksten ausfiel, sei dabei auch das Jahr mit der höchsten Underperformance der Value-Manager gewesen.

Die Vergleichsgruppe Blend enttäuscht hingegen. "Die Durchschnittsrendite lag in nur einem Jahr vor der Benchmark", sagt Ehrlinger. Auch Value-Managern sei es nur drei Mal gelungen, ihren Vergleichsindex zu übertreffen. Wenig überraschend haben die Produktkosten einen starken Einfluss auf die Rendite. "Über alle Vergleichsgruppen liegen sie im Durchschnitt bei 0,87 Prozent. Bei geringeren Kosten würden viele Manager besser abschneiden", merkt der Analyst an. (am)